Wirtschaft

Nach Trennung von Kaufhof Metro will für Milliarden weiter zukaufen

Metro-Chef Koch kommt beim Konzernumbau voran.

Metro-Chef Koch kommt beim Konzernumbau voran.

(Foto: dpa)

Metro-Chef Olaf Koch kündigt eine "Zeitenwende" an. Der Konzern will künftig jährlich Milliarden investieren und weltweit expandieren. Ein erster Schritt ist gemacht.

Nach der Trennung von Kaufhof zeigt sich der Handelsriese Metro in Kauflaune. Der Konzern habe jetzt die notwendigen Mittel, um seine Geschäfte weiter auszubauen und auch größere Übernahmen zu stemmen, sagte Metro-Chef Olaf Koch. Der angekündigten knapp 300 Millionen Dollar schweren Übernahme des Premium-Lebensmittel-Lieferanten Classic Fine Foods (CFF) könnten schon bald weitere folgen.

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Nach drei Jahren Umbau und der Trennung von Beteiligungen etwa in Osteuropa habe Metro nun die Chance, "offensiv zu investieren". "Das dritte Quartal markiert eine Zeitenwende", sagte Koch. Der Konzern sei schon länger auf der Suche nach geeigneten Übernahmekandidaten. "Wir werden unseren Blick schärfen".

Metro verkaufte die Warenhaustochter Galeria Kaufhof für 2,8 Milliarden Euro an den nordamerikanischen Handelsriesen Hudson's Bay. Der Konzern kann damit nicht nur seine Nettoverschuldung senken. Metro flössen auch Mittel von 1,6 Milliarden Euro zu, mit denen auch Akquisitionen getätigt werden könnten, so Koch. Er will das Kerngeschäft rund um die Großhandelsmärkte (C&C) und Europas größte Elektronikmarktkette Media-Saturn ausbauen und das Online-Geschäft stärken.

Markteintritt in zehn Länder auf einmal

Bis 2020 soll der Konzern die jährlichen Investitionen von zuletzt 1,2 Milliarden Euro auf rund zwei Milliarden Euro steigern. Der Umsatz soll auf vergleichbarer Fläche jährlich um mehr als zwei Prozent zulegen - im vergangenen Geschäftsjahr 2013/14 hatte Metro hier ein minimales Plus von 0,1 Prozent ausgewiesen. Der Handelsriese soll zudem mehr aus dem Umsatz herausholen, die Gewinn-Marge soll von 2,7 auf über 3,5 Prozent steigen.

Zukäufe sind dabei Teil der Strategie, wie auch der Markteintritt in neue Länder. "Die Übernahme von CFF ist ein Meilenstein dabei", sagte Koch. "Was die internationale Präsenz angeht, katapultiert uns der Zukauf mit einem Schlag von 26 auf 36 Länder." Metro könne zudem mit CFF in neue Länder gehen. 

Die in Singapur ansässige CFF beliefert Luxus-Hotels und Restaurants, Fluggesellschaften, Supermärkte und Delikatessen-Händler in insgesamt 25 überwiegend asiatischen Großstädten mit hochwertigen Lebensmitteln und Feinkost-Produkten. Mit rund 800 Mitarbeitern in 14 Ländern erwirtschaftet CFF einen Jahresumsatz von mehr als 200 Millionen Dollar und ist hochprofitabel.

Mit dem operativen Geschäft zeigte sich Koch zufrieden. Der Umsatztrend sei weiter positiv und auch die operative Ergebnisentwicklung sei "voll auf Kurs". Er sieht die Metro daher auf Kurs zu den Jahreszielen, die ein leichtes Umsatzwachstum vorsehen. Das Ebit vor Sonderfaktoren soll währungsbereinigt zu den 1,531 Milliarden Euro aus dem Vorjahr leicht steigen. Kaufhof ist in der Prognose schon nicht mehr enthalten. Bis Jahresende soll der Verkauf abgeschlossen sein.

Im dritten Quartal fiel der Umsatz der Metro zum Vorjahr um 1,4 Prozent auf 14 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) vor Sonderfaktoren sank auf 209 von 253 Millionen Euro. Metro begründete dies mit dem Ostergeschäft, das diesmal stärker in das zweite Quartal fiel, was insbesondere die Supermarktkette Real zu spüren bekam. Zudem belastete das Russlandgeschäft die Elektronikmärkte sowie die Großhandelssparte.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

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