Wirtschaft

Großaktionäre heben Daumen Metro nimmt Aufspaltung in Angriff

Metro-Chef Olaf Koch hält an der Jahresprognose fest.

Metro-Chef Olaf Koch hält an der Jahresprognose fest.

(Foto: dpa)

Große Pläne, die Geld kosten: Metro will sich in den Groß- und Lebensmitteleinzelhandel auf der einen sowie das Geschäft mit Unterhaltungselektronik auf der anderen Seite aufspalten. Wichtige Aktionäre signalisieren Zustimmung.

Sonderbelastungen in Millionenhöhe werden den Handelskonzern Metro im vierten Quartal noch einmal belasten. Diese würde etwa so hoch ausfallen, wie im Vorquartal, sagte Metro-Chef Olaf Koch in einer Telefonkonferenz zu den Aufspaltungsplänen des Konzerns. Im dritten Quartal hatte Metro Sonderbelastungen von 190 Millionen Euro ausgewiesen, die im Wesentlichen auf die Restrukturierung des Großhandelsgeschäftes zurückzuführen waren. Die Jahresprognose für das am 30. September endende Geschäftsjahr 2015/16 bestätigte Koch. Umsatz und Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sollen demnach währungsbereinigt leicht steigen.

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Wie hoch die Kosten für die Aufspaltung ausfallen, wollte Koch nicht sagen. Die Steuerbelastung bezifferte er jedoch auf einen mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbetrag. Am Vortag hatte der Aufsichtsrat grünes Licht dafür gegeben, den Konzern in zwei Unternehmen aufzuspalten: In den Groß- und Lebensmitteleinzelhandel auf der einen sowie das Geschäft mit Unterhaltungselektronik auf der anderen Seite. So will Metro zwei unabhängige, börsennotierte Handelsgruppen schaffen, die sich im scharfen Wettbewerb besser behaupten können.

Am Ende sollen zwei Unternehmen mit jeweils transparenter Investmentthese stehen, die einen eigenen Zugang zum Kapitalmarkt haben und voneinander unabhängig über die weitere Wachstumsstrategie entscheiden können. Die organisatorische Trennung wird dabei bereits zum 30. September vollzogen. Im November sollen weitere Details der Transaktion folgen, im Dezember die kompletten Daten veröffentlicht werden. Die Aktionäre müssen der Aufteilung noch zustimmen. Die drei Großaktionäre Haniel, Schmidt-Ruthenbeck und Beisheim haben dabei bereits ihre Zustimmung signalisiert.

Beide Unternehmen, die noch keinen Namen haben, sollen den Erwartungen Kochs zufolge ein Investmentgrade-Rating erhalten. Eine Kapitalerhöhung soll es dabei nicht geben. Die Unterhaltungselektronik-Tochter werde sich mit 10 Prozent am Großhandels- und Lebensmittelgeschäft beteiligen. 1 Prozent ist den Aussagen Kochs zufolge langfristig gebunden, für die restlichen 9 Prozent werde eine marktgängige Haltefrist festgelegt.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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