Wirtschaft

Pharma-Konzern mit Gewinnsprung Merck verdient mehr und dämpft Erwartungen

Das Sparprogramm wirkt, aber der starke Euro belastet die Geschäfte von Merck.

Das Sparprogramm wirkt, aber der starke Euro belastet die Geschäfte von Merck.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Sparkurs hat sich ausgezahlt. Trotz heftigen Gegenwinds hat Merck seinen Gewinn deutlich erhöhen können. Dabei sind die Zeiten alles andere als gut - der Dax-Konzern blickt entsprechend verhalten in die Zukunft.

Der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Merck hat einen überraschend hohen Gewinnsprung verzeichnet. Unter dem Strich verdiente Merck im ersten Quartal 325 Millionen Euro und damit gut ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) stieg um 0,7 Prozent auf 807 Millionen Euro und lag über den Erwartungen der Analysten. Neben einer dynamischen Nachfrage aus den Schwellenländern haben vor allem geringere Kosten im Zuge des Sparprogramms zu dem Gewinnsprung beigetragen.

Merck KGaA
Merck KGaA 150,10

Das operative Geschäft schwächelt allerdings, der Umsatz sank um 3,5 Prozent auf 2,67 Milliarden Euro. Vor allem ungünstige Wechselkurse belasten das Geschäft. So vielen zum Beispiel die Erlöse bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten trotz eines deutlichen organischen Wachstums um ein Prozent, weil der starke Euro die Geschäfte belastete.

Auch die Lizenzerträge fielen niedriger aus, da der Patentschutz für die Medikamente Avonex und Enbrel in den USA ausgelaufen ist. In der Chemiesparte Performance Materials, die vor allem Flüssigkristalle für die Elektronikindustrie sowie Effektpigmente verkauft, fielen die Erlöse ebenfalls aufgrund negativer Währungskurseinflüsse um 4,5 Prozent auf 402 Millionen Euro.

Sparprogramm soll Forschung stärken

Bei der Jahresprognose war Konzernchef Karl-Ludwig Kley entsprechend vorsichtig: Für 2014 erwartet Merck zwar weiterhin ein leichtes organisches Umsatzwachstum, welches durch negative Wechselkurseffekte aufgezehrt wird. Durch die Übernahme des britischen Chemiekonzerns AZ Electronic Materials geht Merck aber dennoch von einem minimalen Anstieg der Umsatzerlöse auf etwa 11 Milliarden Euro aus, nach 10,7 Milliarden Euro im Vorjahr.

Mit seinem Sparprogramm will sich Merck besser für die Zukunft aufstellen. Unter anderem soll das Arzneimittelgeschäft gestärkt und die Entwicklung neuer Medikamente beschleunigt werden. Der Konzern hat aktuell kaum Nachschub an neuen Arzneien. Bis Ende 2013 wurden bereits 325 Millionen Euro eingespart.

Quelle: ntv.de, gbe/dpa/rts/dwj

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