Wirtschaft

Millionensumme erst der Anfang? "Meilenstein" schiebt Evotec-Kurs an

Evotec-Aktie befindet sich im Höhenflug.

Evotec-Aktie befindet sich im Höhenflug.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Evotec schließt 2015 eine Kooperation mit dem Pharmariesen Sanofi. Nun scheint sie sich auszuzahlen: Die Franzosen überweisen an das Hamburger Biotechunternehmen eine Millionensumme. Weitere könnten folgen.

Ein Forschungserfolg von Evotec hat die Aktien des Biotechunternehmens zur Wochenmitte auf den höchsten Stand seit mehr als 15 Jahren getrieben. Die Titel legten um bis zu 5,2 Prozent auf 9,94 Euro zu. Sie führten damit zwischenzeitlich die Gewinnerliste im Technologieindex TecDax an. Gegen Handelsende blieb ein Aufschlag von rund 3,5 Prozent.

Das Biotechnologieunternehmen hatte mitgeteilt, gemeinsam mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi bei der Diabetes-Forschung einen ersten Meilenstein erreicht zu haben. Dadurch fließen Evotec Umsatzerlöse von drei Millionen Euro zu.

"Der Umsatz ist vernachlässigenswert, aber die späteren Vermarktungschancen steigen damit", sagte ein Aktienhändler an der Frankfurter Börse. Die Zahlung belaufe sich lediglich auf rund 2 Prozent des Jahresumsatzes 2016 von insgesamt 164,5 Millionen Euro. Das Projekt könne nun aber in die klinische Phase übergehen und rücke somit einer Zulassung näher.

Weitere Millionenzahlungen wahrscheinlich

Neben der Initialzahlung von drei Millionen Euro sieht die Vereinbarung zwischen Evotec und Sanofi weitere präklinische, klinische, regulatorische und kommerzielle Meilensteinzahlungen von potenziell über 300 Millionen Euro sowie signifikante Umsatzbeteiligungen und Forschungszahlungen vor, wie Evotec bei Bekanntgabe der Forschungszusammenarbeit im August 2015 mitgeteilt hatte.

Die Kooperation zielt darauf ab, eine Therapie zum Ersatz von sogenannten Betazellen zu entwickeln. Dabei sollen frische Betazellen aus menschlichen Stammzellen gewonnen werden. Darüber hinaus versuchen Sanofi und Evotec, humane Betazellen auch für das Hochdurchsatzscreening zu verwenden, um so niedermolekulare Substanzen und Biologika zu identifizieren, die auf Betazellen positiv einwirken.

Betazellen nehmen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Diabetes ein, eine Erkrankung, von der derzeit 415 Millionen Menschen betroffen sind. Sie befinden sich in der Bauchspeicheldrüse und reagieren auf erhöhte Blutzuckerwerte beispielsweise nach einer Mahlzeit durch die Abgabe von Insulin zur Senkung des Blutzuckerspiegels. Beim Diabetes Typ 1 werden Betazellen vom patienteneigenen Immunsystem zerstört, beim Diabetes Typ 2 ist die Funktionsweise der Betazellen zunehmend eingeschränkt.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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