Wirtschaft

Zur Abwehr Vonovia-Angebot Mehr Dividende soll Deutsche Wohnen retten

Der überwiegende Teil der fast 150.000 Wohnungen der Deutsche Wohnen befindet sich in Berlin.

Der überwiegende Teil der fast 150.000 Wohnungen der Deutsche Wohnen befindet sich in Berlin.

(Foto: imago/CHROMORANGE)

Mitten in der Übernahmeschlacht gegen den Branchenriesen Vonovia verspricht der Deutsche-Wohnen-Chef seinen Aktionären mehr Geld. Nach einem guten Geschäftsjahr kann er es sich leisten. Für Vonovia könnte es eng werden.

In der Abwehrschlacht gegen Deutschlands größten Wohnungskonzern Vonovia lockt die kleinere Rivalin Deutsche Wohnen ihre Anleger mit einer höheren Dividende. Für das Geschäftsjahr 2016 will der Konzern erstmals 65 Prozent des operativen Ergebnisses (Funds from Operations) an die Aktionäre ausschütten. Zuletzt lag die Quote bei etwa 60 Prozent - etliche Konkurrenten, auch Vonovia, sind da weiter.

Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn hatte im Herbst Nachholbedarf bei der Dividende eingeräumt. Weil das Tagesgeschäft floriert und die Refinanzierung günstiger geworden ist, kann sich das Berliner Unternehmen die Spendierhosen nach seiner Einschätzung auch leisten.

2015 fuhr Deutsche Wohnen einen Rekordgewinn ein: Die FFO - die in der Immobilienbranche gängige Messzahl - stiegen um 38 Prozent auf rund 300 Millionen Euro und übertraf damit die eigene Prognose, wie der Konzern mitteilte. Weil vor allem der Heimatmarkt Berlin boomt, wurde der Wert des Immobilienbestandes von den Gutachtern um etwa 1,7 Milliarden Euro hochgeschrieben. In diesem Jahr soll das Ergebnis abermals zulegen: um 20 Prozent auf mindestens 360 Millionen Euro - weitere Zukäufe von Wohnungsbeständen sind hier noch nicht eingerechnet.

Vonovia hat erst sieben Prozent der Deutsche-Wohnen-Aktien

Deutsche Wohnen sieht sich derzeit mit einem feindlichen Übernahmeangebot von Vonovia konfrontiert, das sich auf insgesamt 14 Milliarden Euro summiert. Die Offerte läuft noch bis zum 26. Januar. Zahn hat seinen Aktionären empfohlen, den Deal abzulehnen, unter anderem weil der Preis zu niedrig sei und er nicht an die versprochenen Synergien glaube.

Vonovia braucht mindestens 50 Prozent der Deutsche-Wohnen-Aktien. Bis zur vergangenen Woche waren dem Wohnungsriesen aber erst gut sieben Prozent sicher. Viele große Fonds reichen ihre Papiere erst in letzter Minute ein. In den nächsten Tagen sind Zahn und Vonovia-Chef Rolf Buch noch einmal auf Werbetour bei den wichtigsten Anlegern, um sie auf ihre Seite zu ziehen.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

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