Wirtschaft

Erst Hühner, dann Rinder McDonald's lässt von starken Antibiotika ab

McDonald's will offenbar auch seinen Rindfleisch-Lieferanten die Verwendung von Reserve-Antibiotika verbieten.

McDonald's will offenbar auch seinen Rindfleisch-Lieferanten die Verwendung von Reserve-Antibiotika verbieten.

(Foto: AP)

Die Wunderwaffe Antibiotikum verliert an Wirkung - unter anderem deshalb, weil diese Medikamente in der Tierzucht verwendet werden. McDonald's will den Einsatz bei seinen Zulieferern einschränken.

McDonald's will künftig kein Fleisch von Hühnern anbieten, denen ein sogenanntes Reserve-Antibiotikum verabreicht worden ist. Diese hochwirksamen Medikamente sollen eigentlich nur bei Menschen eingesetzt werden, bei denen herkömmliche Antibiotika nicht mehr wirken. Doch sie werden weltweit häufig in der Tierhaltung verwendet.

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Dieser weit verbreitete Einsatz in der Tierzucht gilt als einer der Gründe dafür, dass Bakterien gegen Antibiotika resistent werden. Nach Angaben der Vereinten Nationen sterben weltweit jährlich rund 700.000 Menschen durch Keime, weil Antibiotika ihre Wirksamkeit verlieren.

McDonald's verpflichtet nun die ersten Lieferanten, die Verwendung von Reserve-Antibiotika zurückzufahren. Ab Januar kommenden Jahres soll in den USA, Europa, Brasilien, Kanada, Japan und Südkorea nur Fleisch von Hühnern verkauft werden, denen diese Medikamente nicht verabreicht worden sind. In Europa gibt es allerdings eine Ausnahme: Das Antibiotikum Colistin darf noch bis Ende 2019 verwendet werden.

Weltweit will McDonald's allen seinen Zulieferern spätestens bis zum Januar 2027 verbieten, die hochwirksamen Medikamente in der Hühnerzucht zu verwenden. Nach Angaben von US-Verbraucherschützern will McDonald's bald auch für Rindfleisch einen Zeitplan vorlegen.

Die Ankündigungen von McDonald's könnten weitreichende Konsequenzen haben. Angesichts der Einkaufsmacht des Fast-Food-Riesen sind viele Fleischproduzenten gezwungen, auf Reserve-Antibiotika zu verzichten.

Quelle: ntv.de, jga

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