Wirtschaft

Fast Food in der Image-Krise McDonald's feuert den Chef

Weltbekanntes Logo: Dieser Werbeträger steht in Encinitas im US-Bundesstaat Kalifornien.

Weltbekanntes Logo: Dieser Werbeträger steht in Encinitas im US-Bundesstaat Kalifornien.

(Foto: Reuters)

Wenn die Zahlen nicht stimmen, ist die Geduld rasch zu Ende: Die Schnellrestaurantkette McDonald's wechselt inmitten fallender Umsätze den Mann an der Spitze. Burger-Boss Don Thompson muss gehen. Sein Nachfolger braucht einen schnellen Erfolg.

Die Krise des Fastfood-Konzerns McDonald's hat personelle Konsequenzen: Konzernchef Don Thompson wird nach nicht einmal drei Jahren an der Spitze des Unternehmens abgelöst.

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Der Verwaltungsrat habe den bisherigen Markenvorstand Steve Easterbrook mit Wirkung zum 1. März als Nachfolger bestellt, teilte der Schnellrestaurantriese nach US-Börsenschluss überraschend mit. Investoren begrüßten die Entscheidung. Die Aktie stieg nachbörslich um etwa 3 Prozent.

Der 51-jährige Thompson werde von seinen Posten als Präsident, Verwaltungsratsmitglied und Vorstandsvorsitzender zurücktreten, hieß es. Insgesamt ist Thompson bereits seit 25 Jahren im Unternehmen. Er war erst im Juli 2012 mit hohen Erwartungen als Mann aus den eigenen Reihen zum Top-Manager befördert worden. "Es fällt schwer, auf Wiedersehen zu sagen", wird Thompson in der Mitteilung zitiert. Aber es gebe einen Zeitpunkt für alles.

"Es fällt schwer, auf Wiedersehen zu sagen": Don Thompson (undatiertes Firmenfoto).

"Es fällt schwer, auf Wiedersehen zu sagen": Don Thompson (undatiertes Firmenfoto).

(Foto: picture alliance / dpa)

McDonald's hatte in der vergangenen Woche einen Umsatzrückgang um sieben Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar (5,8 Milliarden Euro) für das vierte Quartal gemeldet. Der Gewinn sank um mehr als ein Fünftel auf unter dem Strich 1,1 Milliarden Dollar.

Ein Konzern zieht die Notbremse

Der Trend zur Schwäche bereitet dem Verwaltungsrat - der im US-Unternehmensrecht weitaus mehr Einfluss ausüben kann als ein deutscher Aufsichtsrat - offenbar ernste Sorgen. Branchenkenner werteten die Personalentscheidung jedenfalls als direkte Reaktion auf die schwindenden Profite.

Der Konzern gerät im Heimatmarkt USA immer stärker unter Druck, immer mehr Kunden wandern zur Konkurrenz ab. Mit einen neuem Namen an der Spitze alleine wird sich diese Entwicklung nicht aufhalten lassen. Es steht zu erwarten, dass McDonald's unter dem neuen Chef Easterbrook auch neue Ansätze in der Marken-, Produkt- und Verkaufsstrategie vorstellen wird.

Probleme "rund um den Globus"

Branchenkennern zufolge leidet McDonald's unter generellen Problemen beim Image. Die Fast-Food-Kette sei bei den jüngeren Generationen schlicht "nicht mehr angesagt". Auch international könnte es für McDonald's besser laufen.

"2014 war ein herausforderndes Jahr für McDonald's rund um den Globus", hatte Thompson bei der Vorlage der Zahlen eingeräumt. Zum ersten Mal seit 2002 sanken die weltweiten Verkäufe in Filialen, die mindestens ein Jahr am Markt sind. In Europa schwächelt McDonald's, in Asien leidet der Konzern unter einem Gammelfleisch-Skandal, und auch im Mittleren Osten und Afrika geht der Absatz zurück.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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