Wirtschaft

Trotz Russland-Krise Maschinenbauer auf Wachstumskurs

VDMA: "Eine Abhängigkeit vom russischen Markt besteht für die Gesamtbranche nicht."

VDMA: "Eine Abhängigkeit vom russischen Markt besteht für die Gesamtbranche nicht."

(Foto: picture alliance / dpa)

Russland-Krise und Flaute im Euroraum können Deutschlands Schlüsselindustrie nichts anhaben. Dieses Jahr lief rund und das kommende Jahr soll für die Maschinenbauer noch mal besser werden. Es gibt aber unkalkulierbare Risiken.

Die deutschen Maschinenbauer steuern trotz des schwachen Russlandgeschäfts auf ein Rekordjahr zu. "Unterm Strich konnten wir 2014 sowohl beim Umsatz mit 212 Milliarden Euro als auch in der Produktion mit 199 Milliarden Euro die bisherigen Rekordmarken von 2008 übertreffen", sagte der Präsident des Branchenverbands VDMA, Reinhold Festge, in Frankfurt.

Im kommenden Jahr dürfte die deutsche Schlüsselindustrie abermals wachsen. Der VDMA bestätigte seine Prognose, wonach die reale Produktion um zwei Prozent steigen wird. "Unser Produktionswert könnte also im kommenden Jahr erstmals die Schwelle von 200 Milliarden Euro überschreiten." Das sei aber keineswegs fix, sagte Festge und warnte vor unkalkulierbaren Risiken: "Die Russland-Ukraine-Krise ist ungelöst. Hier müssen wir uns auf weitere Rückgänge einstellen."

"Russland kann uns nicht umwerfen"

Die Sanktionen, der gefallene Rubel-Kurs und die gesunkenen Erdölerlöse haben die deutschen Maschinenexporte in den ersten neun Monaten 2014 um 16 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro gedrückt. "Russland ist für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau ein sehr wichtiger Markt, dessen Risiken, die sich aus der aktuellen Situation für das kommende Jahr ergeben, zurzeit stündlich wachsen", betonte VDMA-Außenwirtschaftschef Ulrich Ackermann.

Allerdings sei der deutsche Maschinenbau international sehr gut diversifiziert: "Eine Abhängigkeit vom russischen Markt besteht für die Gesamtbranche, im Gegensatz zu einzelnen Unternehmen, nicht." Auch Festge stellte trotz ernsthafter Sorgen klar: "Russland hat nicht die Kraft, den deutschen Maschinenbau umzuwerfen." So konnte die mittelständisch geprägte Branche ihre Exporte in den ersten drei Quartalen 2014 trotz des Ausfuhreinbruchs im Russland- und im Ukrainegeschäft nominal um ein halbes Prozent ausbauen, wie Festge erklärte. Das liegt an einer stärkeren Nachfrage etwa aus den EU-Partnerländern, den USA, China oder Südostasien.

"Auch der heimische Markt ist auf Wachstumskurs", sagte Festge. In den ersten zehn Monaten des Jahres habe der Inlandsumsatz das Vorjahresniveau um drei Prozent übertroffen. Davon profitierte auch die Beschäftigung, die im Mai erstmals seit 1993 über die Millionen-Marke sprang. Im Oktober beschäftigten die Betriebe  1 011 000 Menschen, im kommenden Jahr werde sich die Beschäftigung auf diesem sehr hohen Niveau stabilisieren.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa

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