Wirtschaft

Erster IPO in Frankfurt 2017 Maschinenbauer Aumann plant Börsengang

Die Maschinen von Aumann werden sowohl für den Bau von E-Bikes als auch Elektroautos gebraucht.

Die Maschinen von Aumann werden sowohl für den Bau von E-Bikes als auch Elektroautos gebraucht.

(Foto: imago/Horst Galuschka)

Viele Autozulieferer in Deutschland fürchten den erwarteten Boom der Elektromobilität. Aumann freut sich drauf, denn das Unternehmen stellt Maschinen für die Produktion von E-Motoren her. Der bisherige Eigner will die Firma jetzt an die Börse bringen.

Der westfälische Maschinenbauer Aumann will vom Elektroauto-Boom profitieren und noch vor Ostern den Sprung an die Börse wagen. Das Unternehmen ist derzeit im Besitz der börsennotierten Berliner Beteiligungsgesellschaft MBB. Laut Finanzkreisen will der Hersteller von Motor-Wickelmaschinen und Drahtlackiermaschinen aus Beelen mit dem Börsengang 200 bis 250 Millionen Euro einsammeln. 60 Millionen davon will Aumann selbst in den Ausbau der Produktion in China und den USA stecken.

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Der Löwenanteil des Erlöses geht aber an die MBB, die ihren Anteil an ihrer wertvollsten Tochtergesellschaft von 93,5 Prozent in etwa halbieren will. Von der offiziellen Ankündigung einer Neuemission bis zum ersten Handelstag dauert es in der Regel etwa vier Wochen.

Organisiert wird der Börsengang im streng regulierten Prime Standard von der US-Investmentbank Citi und der Privatbank Berenberg. Das Unternehmen und die Banken hoffen laut Insidern auf eine Bewertung von bis zu 500 Millionen Euro. Zum Vergleich: MBB wird an der Börse mit gut 550 Millionen bewertet.

Markt soll um 30 Prozent pro Jahr wachsen

Aumann wäre die erste Neuemission des Jahres in Frankfurt. Die bayerische AlzChem war mit ihren Börsenplänen kürzlich mangels Nachfrage der Investoren gescheitert.

Die Maschinen von Aumann werden zum Bau von Elektromotoren gebraucht. Das Unternehmen mit rund 600 Mitarbeitern erwartet, dass die Produktion von Elektroautos bis 2025 um 30 Prozent im Jahr wächst, in Europa, China und den USA sogar um 40 Prozent.

Aumann beliefert sowohl viele große Autobauer und -zulieferer als auch Hersteller von E-Bikes. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um zwei Drittel auf 156 Millionen Euro, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern auf 19,3 (2015: 12,4) Millionen Euro. 25 bis 30 Prozent des Nettogewinns sollen künftig an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Aumann entstand aus dem gleichnamigen Mittelständler, den MBB 2015 gekauft hatte, und aus der ehemaligen Claas Fertigungstechnik, die seit 2012 zu ihren Beteiligungen gehört.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

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