Wirtschaft

Erste Prototypen im Test MAN bestätigt Getriebe-Deal mit Scania

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(Foto: picture alliance / dpa)

Es ist ein erster Schritt auf dem Weg zu einer Nutzfahrzeug-Allianz: Die beiden Lkw-Bauer und VW-Töchter MAN und Scania werden künftig enger zusammenarbeiten - das soll Millionen frei machen. Zugleich warnt MAN vor einem schwachen Russland-Geschäft.

Volkswagens Lkw-Töchter MAN und Scania rücken näher zusammen. Zukünftig werden die Münchener und die Schweden im Bereich der Getriebe kooperieren, teilte MAN mit - und bestätigte damit vorab kursierende Gerüchte.

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Ab 2016 sollen die Getriebe für MANs Baureihen TGS und TGX sukzessive aus dem Hause Scania kommen. MAN wird die Getriebesoftware entwickeln, hieß es weiter. Die Erprobung der ersten Prototypen habe bereits begonnen. Zudem werde die gemeinsame Entwicklung der Nachfolgegeneration des aktuellen Scania-Getriebes angestrebt. Die genauen Details würden derzeit ausgearbeitet. ZF Friedrichshafen bleibe für MAN jedoch weiterhin Lieferant für Lkw und Busse.

Erster Schritt in der Nutzfahrzeug-Allianz

"Scania und MAN werden damit in Zukunft ein gemeinsam entwickeltes, innovatives Getriebekonzept in ihren Fahrzeugen einsetzen", sagte Anders Nielsen, Chef der Lkw-Sparte bei MAN. Man wolle mit Scania auch in Zukunft in Entwicklungsprojekten kooperieren, die nicht markenrelevant seien.

Das Projekt stellt einen ersten Schritt in der Nutzfahrzeug-Allianz zwischen MAN, Scania und Volkswagen Nutzfahrzeuge dar. Langfristig, also in den nächsten zehn bis 15 Jahren, sollen laut VW durch die Komplettübernahme von Scania mindestens 650 Millionen Euro an zusätzlichem operativem Ergebnis jährlich erzielt werden. Wie viel die Kooperation anteilig an den 650 Millionen Euro ausmacht, wollte MAN-Manager Nielsen nicht genauer beziffern, sagte jedoch, es sei ein "sehr wesentlicher Anteil".

Ukrainekrise schadet Lkw-Absatz

Neben dem Kooperations-Deal berichtete Nielsen aber auch von Absatzschwierigkeiten in Osteuropa. Die Ukrainekrise werde den russischen Markt für die westlichen Nutzfahrzeughersteller dieses Jahr erheblich zurückwerfen, sagte Nielsen. Im Vergleich zu 2013 halte er einen Einbruch von 25 Prozent "oder sogar noch mehr" für realistisch. "Der russische Markt rutscht im Moment richtig ins Minus." Seine Prognose gelte für westliche Hersteller und das Segment mittlerer und schwerer Nutzfahrzeuge jenseits der Sechs-Tonnen-Klasse. Sie treffe auch für das russische MAN-Geschäft zu. Die Münchner VW-Tochter MAN hat einen Standort im russischen Sankt Petersburg.

Quelle: ntv.de, kst/DJ/rts/dpa

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