Wirtschaft

Umsatz hoch, Gewinne runter Luxusmarken stützen Fiat

Maserati Alfieri, präsentiert auf dem Genfer Autosalon.

Maserati Alfieri, präsentiert auf dem Genfer Autosalon.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Komplettübernahme von Chrysler drückt auf das Ergebnis von Fiat. Beim Umsatz läuft es dagegen besser. Hauptverantwortlich dafür sind die Luxuskarossen des Konzerns.

Der italienische Autobauer Fiat hat im zweiten Quartal trotz höherer Umsätze einen Gewinneinbruch erlitten. Das Nettoergebnis brach um mehr als die Hälfte auf 197 Millionen Euro ein, teilte der Konzern - derzeit siebtgrößter Autohersteller der Welt - mit, der auch im Besitz des US-Autobauers Chrysler ist. Analysten hatten mit fast doppelt so viel Überschuss gerechnet.

Als Grund für den Rückgang verwiesen die Italiener unter anderem auf höhere Steuerzahlungen. Die Erlöse stiegen unterdessen um 4,7 Prozent auf 23,33 Milliarden Dollar.

Chrysler-Zahlen folgen noch

Schlechter lief es für den Volkswagen-Rivalen vor allem in den Regionen Lateinamerika sowie Europa, Afrika und Naher Osten (Emea). In beiden Regionen sanken die Erlöse um 23 Prozent beziehungsweise 3 Prozent. In den USA steigerte Fiat die Erlöse dagegen um 7 Prozent und in der Region Asien-Pazifik um mehr als ein Drittel.

Geschäftszahlen für die Tochter Chrysler wies Fiat nicht separat aus. Der US-Autobauer, an dem die Italiener mittlerweile 100 Prozent halten, wird seine Zahlen am 11. August vorlegen.

Maserati kurbelt Geschäft an

Im gesamten ersten Halbjahr verbuchte die Fiat-Gruppe einen Verlust von 14 Millionen Euro. Der Hersteller mit den italienischen und amerikanischen Wurzeln hatte im ersten Quartal unterm Strich 189 Millionen Euro verloren. Die Kosten im Zusammenhang mit dem völligen Übernahme der Chrysler-Anteile hatten auf das Ergebnis gedrückt.

Die Umsätze in den ersten sechs Monaten nahmen insgesamt um etwa acht Prozent zu und kletterten auf knapp 45,5 Milliarden Euro. Das Segment der Luxus-Fahrzeuge - plus 67 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro - und dabei vor allem starke Maserati-Verkäufe kurbelten den Umsatz an.

Die Gruppe bestätige ihre Ziele für das laufende Jahr, wie sie im Business-Plan vom 6. Mai gesetzt worden waren: Geschätzte Umsätze von etwa 93 Milliarden mit einem Nettogewinn von 600 bis 800 Millionen Euro bei einem Verkauf von weltweit rund 4,7 Millionen Fahrzeugen. Den italienisch-amerikanischen Zusammenschluss zu Fiat Chrysler Automobiles (FCA) und der Verlegung des Sitzes von Turin nach London müssen die Aktionäre an diesem Freitag noch abschließend zustimmen. FCA wird dann nach niederländischem Recht organisiert.

Zu jüngst aufgekommenen Gerüchten über eine Fusion mit Volkswagen verlautbarte nichts aus den Führungskreisen von Fiat. Den Spekulationen zufolge soll VW es vor allem auf die US-Tochter Chrysler abgesehen haben, weil die Wolfsburger selbst auf dem US-Markt nicht Fuß fassen und eigene Modelle nicht in Sicht sind.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa

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