Wirtschaft

Fluglinie übertrifft Erwartungen Lufthansa verbessert Ergebnis deutlich

Europas größte Fluggesellschaft überrascht mit guten Zahlen. Dank niedrigerer Treibstoffkosten und ausbleibender Streiks steigt der Gewinn stärker als erwartet. Trotzdem tritt der Konzern auf die Euphoriebremse.

Die Deutsche Lufthansa AG hat ihr Ergebnis im zweiten Quartal deutlich gesteigert und die Analystenerwartungen übertroffen. Allerdings waren die Verbesserungen vor allem externer Natur. Finanzvorstand Simone Menne bezeichnete die Zahlen daher als solide und warnte vor einem "anspruchsvolleren zweiten Halbjahr".

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Der Umsatz erhöhte sich auch dank des schwachen Euros von 7,7 Milliarden auf rund 8,4 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) stieg von 418 Millionen auf 635 Millionen Euro. Das Nettoergebnis wurde von 173 Millionen auf auf 529 Millionen Euro gesteigert. Im Vorjahr hatten allerdings eine Reihe von Sonderfaktoren das Ergebnis belastet.

Im gesamten ersten Halbjahr erzielte Europas größte Fluggesellschaft ein bereinigtes Ebit von 468 Millionen Euro. Das ist mehr als zweieinhalb Mal so viel wie die 178 Millionen ein Jahr zuvor. Für den Anstieg machte Menne niedrigere Treibstoffkosten sowie ein besseres Finanzergebnis verantwortlich. So beeinflussten ergebniswirksame Bewertungen von Zins- und Währungssicherungsinstrumenten sowie von Treibstoffsicherungsoptionen das Ergebnis mit insgesamt 176 Millionen Euro positiv.

Zweites Halbjahr wird "anspruchsvoller"

Zugleich drosselte Menne zu hohe Erwartungen: Das zweite Halbjahr werde anspruchsvoller, sagte sie. So werde der Preisdruck bestehen bleiben. Zwar stiegen die Durchschnittserlöse der Lufthansa-Fluglinien im ersten Halbjahr um 2,4 Prozent, dies war jedoch ausschließlich währungsbedingt. Wechselkursbereinigt waren diese deutlich rückläufig, allein im zweiten Quartal um 5,7 Prozent.

Die um 309 Millionen Euro geringeren Treibstoffkosten sowie bessere Absatz- uns Auslastungswerte hätten den Preisrückgang aber mehr als ausgleichen können, obwohl die Stückkosten insgesamt ebenfalls währungsbereinigt stiegen.

Der schwache Euro treibt zwar den Umsatz, belastet jedoch die Kostenseite, da etwa die Treibstoffrechnung in US-Dollar bezahlt wird. Der Saldo aus allen Währungseffekten belastete das Ergebnis im ersten Halbjahr mit 158 Millionen Euro. Der Konzerngewinn verbesserte sich nach sechs Monaten dennoch auf 954 Millionen Euro, nach einem Verlust von 79 Millionen Euro im Vorjahr.

Jahresprognose bestätigt

Die Jahresprognose bekräftigte Lufthansa. Das Unternehmen will ein bereinigtes Ebit von mehr als 1,5 Milliarden Euro erreichen - vor Streikkosten. Die Prognose für die Treibstoffkosten nahm der Konzern leicht zurück: Auf 6,0 von zuvor 6,2 Milliarden Euro.

Die Lufthansa befindet sich mitten im Umbau. Mit einem umfassenden Programm will das Unternehmen Kosten sparen und sich im Zuge des sich verschärfenden Wettbewerbs sowohl auf Kurz-, Mittel- und Langstrecken neu ausrichten.

Quelle: ntv.de, cri/DJ

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