Eine konkurrenzfähige Flotte aus Kurz-, Mittel- und Langstreckenjets schluckt reichlich Treibstoff: In einer ersten Prognose für das angelaufene Jahr rechnet Deutschlands größte Fluggesellschaft mit deutlich sinkenden Kosten.

Die Deutsche Lufthansa hofft nach den heftigen Streiks des abgelaufenen Jahres für 2016 auf Rückenwind durch deutlich sinkende Ausgaben für Kerosin. Die Treibstoffkosten sollen trotz eines wachsenden Flugangebots im Jahresvergleich um 800 Millionen auf 4,9 Milliarden Euro sinken, wie aus einer Präsentation der Fluggesellschaft vor Investoren hervorgeht.

Aufgrund der geringeren Ausgaben erwartet die Konzernführung um Vorstandschef Carsten Spohr, den um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) im laufenden Jahr erneut steigern zu können. Für das abgelaufene Jahr geht die Lufthansa-Führung weiterhin von einem bereinigten Ebit in Höhe von 1,75 bis 1,95 Milliarden Euro aus.

In den vorläufigen Kennzahlen sind allerdings die Streikkosten aus dem vierten Quartal noch nicht berücksichtigt. Im fraglichen Zeitraum erlebte die Lufthansa mit dem einwöchigen Streik der Flugbegleiter den längsten Ausstand ihrer Konzerngeschichte.

Mit Eurowings ins Billigsegment

Mit Blick ins neue Jahr 2016 baut Spohr besonders auf die neue Billigmarke Eurowings. Die Strategie soll dazu beitragen, die Kosten des Unternehmens weiter zu senken und so mehr Spielraum im Wettbewerb mit finanzstarken Airlines aus der Golfregion zu gewinnen, die im Gegensatz zur Lufthansa auf großzügige staatliche Förderung zählen können.

Leicht wird das Geschäft im angelaufenen Jahr allerdings nicht. Der Lufthansa-Vorstand rechnet auf der Einnahmenseite mit weiter sinkenden Ticketpreisen. Hier dürften sich im europäischen Wettbewerb die niedrigen Treibstoffkosten, aber auch der Ausbau des Billigsegments auswirken. Das Flugangebot will die Lufthansa über das gesamte Passagiergeschäft hinweg dennoch um sieben Prozent ausweiten.