Wirtschaft

Streit um neue Billigflieger Lufthansa erwägt Einsatz von Fremdfirma

Das Unternehmen liegt im Dauerstreit mit seinen Piloten.

Das Unternehmen liegt im Dauerstreit mit seinen Piloten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Lufthansa-Chef Spohr erwägt einer Sprecherin zufolge "alternative Bereederungsmöglichkeiten". Einem Bericht zufolge ist der Verleih von Maschinen angedacht. Damit würde das Dax-Unternehmen bei Billigflügen auf eigene Piloten verzichten.

Die Lufthansa könnte bei ihrer geplanten Billigoffensive auf Langstreckenflügen einem Bericht zufolge auf eigene Piloten verzichten. Konzernchef Carsten Spohr erwäge, Maschinen vom Typ Airbus A340 an die Schweizer Gesellschaft PrivatAir zu verleihen und dann samt Cockpit-Personal aus der Eidgenossenschaft zurück zu mieten, berichtete der "Spiegel" ohne Angabe von Quellen.

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Eine Lufthansa-Sprecherin bestätigte, dass das Unternehmen "alternative Bereederungsmöglichkeiten" prüfe. Ein solches Modell habe es auf der Langstrecke noch nicht gegeben. Der Konzern bewege sich damit aber im Rahmen der Tarifregelungen. Zu weiteren Details äußerte sich die Sprecherin nicht.

Eigentlich dürfen Lufthansa-Langenstreckenjets nur von Konzernpiloten geflogen. Nun wolle Spohr einen ersten Versuch bei dem neuen Billigableger unter dem Kürzel "Jump" starten, berichtete das Nachrichtenmagazin. Dieser solle ab November 2015 Ziele wie Las Vegas oder Mauritius anfliegen. Ursprünglich gab es demnach die Überlegung, dass in zunächst acht A340-Maschinen angestammte Lufthansa-Piloten Dienst tun und für das gleiche Geld länger arbeiten.

Die Lufthansa liegt im Dauerstreit mit ihren Piloten, die zuletzt mehrmals streikten. Ihre Gewerkschaft kämpft für die Beibehaltung der betriebsinternen Frührente für die 5400 Lufthansa-Piloten - die Konzernspitze hält die Regelung auf Dauer für unbezahlbar.

Erfahrungen mit PrivatAir

Hinter den Kulissen geht es um mehr: Den Piloten ist ein Graus, dass das Management neue Billigflieger schaffen will, die in Europa und auf der Langstrecke Marktanteile sichern sollen. Sie fordern etwa höhere Investitionen in den Ausbau des Service.

Mit PrivatAir hat die Lufthansa bereits Erfahrungen: Das Unternehmen fliegt etwa für den Dax-Konzern von Frankfurt in die indische Wirtschaftsmetropole Pune. Dabei kommt eine Langstreckenversion der Boeing 737 zum Einsatz.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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