Wirtschaft

Feste Verträge mit Gewerkschaft Lufthansa-Tarifstreit nähert sich dem Ende

Eine vorläufige Tarifeinigung wurde bereits im März erzielt.

Eine vorläufige Tarifeinigung wurde bereits im März erzielt.

(Foto: dpa)

Es ist ein mühsamer Prozess: Die Lufthansa und die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit gießen ihre Grundsatzeinigung für die Piloten nun in Vertragsform. Ganz erreicht ist der Abschluss aber noch nicht. Der Teufel steckt bekanntlich im Detail.

Die Deutsche Lufthansa ist wieder einen Trippelschritt bei der Beilegung ihrer Tarifauseinandersetzungen weitergekommen. Die im März geschlossene Grundsatzeinigung mit den Piloten wurde nun in Verträge mit der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) überführt. Es seien Verträge zu allen offenen Themen unterzeichnet worden, teilte die Fluggesellschaft mit. Ganz in trockenen Tüchern ist der Abschluss aber noch nicht: Die Einigung steht noch unter dem Vorbehalt der erfolgreichen Urabstimmung der Gewerkschaftsmitglieder.

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Unter anderem wurden nun neue Vergütungs- und Manteltarifverträge sowie Verträge zur Alters- und Übergangsversorgung mit einer Laufzeit bis mindestens Juni 2022 geschlossen. Damit haben die Sozialpartner einen langfristigen Tariffrieden erreicht. Mit den neuen Verträgen entsteht der Lufthansa eine strukturelle Gesamtkostenersparnis bei den Personalkosten im Cockpit von 15 Prozent - vorbehaltlich zukünftig zu zahlender Tarifsteigerungen.

Die Altersversorgung wird von einem System garantierter Auszahlungen auf ein System garantierter Beiträge umgestellt, wie es bereits für Boden- und Kabinenmitarbeiter vereinbart wurde. Durch diese Umstellung sinken die Pensionsverbindlichkeiten um einen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag, während sich das EBIT des Dax-Konzerns 2017 um einen signifikanten dreistelligen Millionen-Euro-Betrag verbessert. Die Cockpit-Mitarbeiter können auch in Zukunft das Niveau der bisherigen Altersbezüge erreichen und zudem freiwillige Eigenbeiträge einbringen.

Längster Tarifstreit in der Lufthansa-Geschichte

Das zu erreichende durchschnittliche Ausscheidealter der Piloten soll bis 2021 stufenweise auf 60 Jahre erhöht werden. Für Lufthansa Cargo und Germanwings gilt dieses Ausscheidealter schon heute. Piloten sollen dabei gegen dauerhafte Flugdienstuntauglichkeit geschützt sein.

Lufthansa sicherte zu, zum Jahresende 2022 mindestens 325 Flugzeuge mit Piloten der Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings zu betreiben. Es sollen mehr als 700 Nachwuchsflugzeugführer eingestellt und mindestens 600 Kapitänsstellen besetzt werden.

Die Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings erhalten zudem zeitlich gestaffelte Gehaltserhöhungen von insgesamt 10,3 Prozent und eine Einmalzahlung von bis zu 1,8 Monatsgehältern für eine Laufzeit von Mai 2012 bis Juni 2022.

Die vorläufige Einigung im März hatte den längsten Tarifstreit bei Lufthansa in der Geschichte der Airline beendet. Das Unternehmen steht angesichts des hohen Wettbewerbs unter Druck, die Kosten zu senken.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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