Wirtschaft

Auch Langstrecke betroffen Lufthansa-Piloten weiten Streik aus

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(Foto: picture alliance / dpa)

Wie angekündigt legen die Piloten der Lufthansa auch die Langstreckenverbindungen des Konzerns weitgehend lahm. Bereits am Vortag hatten sie die kürzeren Verbindungen bestreikt. Mahnende Worte kommen von Verkehrsminister Dobrindt.

Die Piloten der Lufthansa haben ihren Streik am frühen Dienstagmorgen wie angekündigt auf Langstreckenflüge ausgeweitet. Von 06.00 Uhr an bis kurz vor Mitternacht bestreike die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit nun zusätzlich zu Kurz- und Mittelstrecken auch Interkontinentalflüge. Entsprechende Sonderflugpläne bestätigte ein Lufthansa-Sprecher.

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Die Airline hat insgesamt 1511 Flüge im gesamten Flugverkehr gestrichen. Betroffen sind etwa 166 000 Passagiere. Am Montagmittag hatte der 35-stündige Streik der Flugkapitäne zunächst auf der Kurz- und Mittelstrecke begonnen.

Im Tarifkonflikt bei der Lufthansa geht es um die Übergangsrenten der rund 5400 Piloten, die nach dem Willen des Unternehmens erst später in den bezahlten Vorruhestand gehen sollen. Die Gewerkschaft wehrt sich dagegen.

Dobrindt sorgt sich um Konjunktur

Vor dem Hintergrund der Streiks bei der Deutschen Bahn und bei der Lufthansa hat derweil Verkehrsminister Alexander Dobrindt vor negativen Folgen für die Konjunktur gewarnt. Deutschlands Verkehrswege seien "das zentrale Nervensystem" des Landes, sagte der CSU-Politiker der "Bild". Daran hingen Wohlstand, Wachstum und Arbeitsplätze. Eine "Dauerblockade" werde der Konjunktur "sehr schaden", sagte der Verkehrsminister.

Dobrindt forderte die Lokführergewerkschaft GDL sowie die Pilotenvertretung Vereinigung Cockpit auf, die Tarifautonomie nicht auszunutzen. Diese sei "ein hohes Gut" und die Tarifparteien sollten damit sehr verantwortungsvoll umgehen, sagte Dobrindt der Zeitung. Das bedeute auch, die Folgen der Streiks für unbeteiligte Dritte wie etwa Bahnkunden gering zu halten.

Experten prognostizieren, dass die Arbeitsniederlegungen die Lufthansa die Prognose kosten wird. Der direkte Schaden aus den bisherigen Streiks dürfte sich auf 70 Millionen Euro belaufen, dazu kämen noch 30 Millionen Euro für neuerlichen Ausstände in dieser Woche, sagte Analyst Jochen Rothenbacher von der Equinet Bank. Hinzu komme der langfristige Effekt. "Passagiere könnten künftig anderen Airlines den Vorzug geben." Daher könnte die Prognose für das operative Ergebnis von einer Milliarde Euro in Gefahr sein.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/AFP

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