Wirtschaft

Schlichtung gescheitert Lufthansa-Piloten kündigen neue Streiks an

Könnten demnächst wieder am Boden stehen: die Maschinen der Lufthansa.

Könnten demnächst wieder am Boden stehen: die Maschinen der Lufthansa.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Fronten bleiben verhärtet: Die Schlichtung zwischen der Lufthansa und ihren Piloten ist gescheitert. Die Gewerkschaft sieht keinen Einigungswillen beim Unternehmen. Nun sollen die Flugzeuge in absehbarer Zeit wieder am Boden bleiben.

Die Piloten der Lufthansa drohen nach einem gescheiterten Schlichtungsversuch wieder mit Streiks. Neue Arbeitsniederlegungen seien jederzeit "möglich und wahrscheinlich", teilte die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit mit. Die Lufthansa-Spitze habe das Angebot von Cockpit im Dezember, nicht über die umstrittene Frührente der Piloten, sondern alle Streitpunkte zu reden, mit neuen Provokationen beantwortet. Da kein Einigungswille bestehe, werde Cockpit in den kommenden Wochen mit den Mitgliedern über das weitere Vorgehen beraten.

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Die Lufthansa erklärte daraufhin, "keine neuen Forderungen" erhoben zu haben. Auch einer Schlichtung stehe das Unternehmen offen gegenüber. Zuvor wolle der Luftfahrtkonzern aber Tarifverhandlungen mit Cockpit führen. Im Dezember hatte die Pilotengewerkschaft die Lufthansa zu einer Schlichtung aller strittigen Themenbereiche aufgefordert, was die Fluggesellschaft jedoch ablehnte.

Zwischen dem Konzern und Cockpit schwelt seit Monaten ein Tarifkonflikt, in dem die Piloten bereits mehrfach streikten. Ein Knackpunkt ist die Altersversorgung der 5400 Piloten. Das Unternehmen will die Altersgrenze anheben, ab der ihre Piloten in den bezahlten Frühruhestand gehen können.

Außerdem sollen künftige Piloten nach Plänen der Lufthansa überhaupt keine betriebliche Frührente mehr erhalten. Zudem geht es um die neue Strategie der Lufthansa. Der Frankfurter Flugkonzern plant den Aufbau einer Billig-Fluglinie. Piloten und andere Angestellte der neuen Linie sollen deutlich weniger verdienen. Die Gewerkschaft sträubt sich dagegen. Seit April haben die Piloten die Fluggesellschaft bereits zehn Mal lahmgelegt - der Schaden summierte sich bisher auf 200 Millionen Euro. Die Lufthansa-Führung will nicht einlenken, um den Sanierungskurs des Unternehmens nicht zu gefährden.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/AFP

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