Wirtschaft

Auf Krise vorbereitet Lufthansa-Chef warnt vor Brexit

Die Fluggesellschaften kämpfen mit Überkapazitäten und Preisdruck.

Die Fluggesellschaften kämpfen mit Überkapazitäten und Preisdruck.

(Foto: dpa)

Ein möglicher Brexit bereitet auch den großen Flughafengesellschaften Kopfzerbrechen. Die Lufthansa fürchtet Schlimmes und wappnet sich - wie auf jede andere erdenkliche Krise.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat sich für einen Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union (EU) ausgesprochen. Ein Ausstieg des Landes aus der EU, ein Brexit, könne sich negativ auf die Luftfahrtbranche auswirken, sagte der Manager vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf. "Ich bin sicher, der Brexit würde zu einer Reduzierung des europäischen Wachstums führen und das führt zu einer Nachfragereduzierung auch beim Kunden." Sein Konzern bereite sich auf den Brexit genauso vor wie auf jede andere erdenkliche Krise - "und als solche würde ich sie bezeichnen". Er hoffe, dass es nicht dazu komme.

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Die Briten stimmen am 23. Juni über einen Verbleib in der EU ab. In Umfragen lagen die EU-Befürworter zuletzt vorne. Einige große Konzerne, darunter Microsoft und Airbus sowie Fluggesellschaften wie easyJet und Ryanair, haben sich für eine weitere Mitgliedschaft Großbritanniens in der EU ausgesprochen. Der irische Billigflieger Ryanair hat gedroht, im Fall eines Brexit Investitionen in Großbritannien zurückzufahren.

Bei der Lufthansa sei dies nicht geplant, sagte Spohr. Die Investitionen seien aber ohnehin nicht sehr groß. Die Fluggesellschaften kämpfen mit Überkapazitäten und Preisdruck. Spohr bekräftigte, dass die Lufthansa ihre Kapazitäten in diesem Jahr um weniger als sechs Prozent ausbauen wolle. "Näher können wir es nicht eingrenzen." Drei Langstreckenflugzeuge sollten nach dem Sommer am Boden bleiben. Es gebe zu viele Kapazitäten im Markt, die auf die Preise drückten.

Ursprünglich hatte der Konzern seine Sitzplatzkapazitäten 2016 um 6,6 Prozent ausbauen wollen. Spohr sprach sich erneut für eine Konsolidierung der Branche aus. Lufthansa wolle voraussichtlich im September entscheiden, ob die Gesellschaft die restlichen 55 Prozent von Brussels Airlines übernimmt, die an den Lufthansa-Billigflieger Eurowings angedockt werden könnten.

Sein Konzern schaue sich nach Gesellschaften um, die im Verbund mit der Lufthansa besser dastünden. "Solche Airlines gucken wir uns an. Airlines, die per se hoffnungslos sind, weil sie zu hohe Kosten haben, zu schlechte Produktqualität haben, werden auch bei uns nicht ins Portfolio kommen."

Quelle: ntv.de, ghö/rts

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