Wirtschaft

Nachfrage in Übersee steigt Lufthansa-Aktien steigen an Dax-Spitze

Hoch für die Lufthansa-Aktien: Sie steigen auf 18,31 Euro - ein Jahreshoch.

Hoch für die Lufthansa-Aktien: Sie steigen auf 18,31 Euro - ein Jahreshoch.

(Foto: dpa)

Die Aktien der Lufthansa legen einen starken Wochenstart hin. Die Nachfrage steigt - besonders aus den USA und Asien. Probleme bereiten könnten aber die Krise in Katar und der Streit mit Fraport am Frankfurter Flughafen.

Mit Kursgewinnen von bis zu 2,9 Prozent auf 18,31 Euro ist Lufthansa die mit großem Abstand stärkste Aktie im Dax. Das Papier profitiert von günstigen Branchenaussagen des internationalen Luftfahrtverbandes IATA und einer Hochstufung durch die Anlegerforschung CFRA.

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Zudem machte Lufthansa-Chef Carsten Spohr positive Vorhersagen: "Wir werden jede Woche optimistischer was die Nachfrage betrifft, besonders aus den USA und Asien". Die Prognose des Konzerns bekräftigte er. Die Nachfrage entwickelt sich Spohr zufolge besser als erwartet. Das bereinigte Ebit dürfte 2017 leicht unter dem Wert des Vorjahres von 1,75 Milliarden Euro liegen.

Im Handel zeigt man sich dennoch überrascht mit Blick auf die Stärke der Aktie, insbesondere weil das Papier seit Jahresbeginn bereits um 50 Prozent gestiegen ist. Damit steige auch die Gefahr einer Kurskorrektur, die allerdings angesichts des positiven Nachrichtenflusses überschaubar ausfallen sollte. Negative Auswirkungen auf die Aktie könnte der anhaltende Streit der Lufthansa mit der Betreibergesellschaft Fraport am Frankfurter Flughafen haben. Fraport plant, die Terminals für konkurrierende Billigflieger zu erweitern.

Spohr: Lufthansa will Alitalia nicht kaufen

Zudem erteilte Spohr einem Kauf von Alitalia erneut eine Absage. Sollten jedoch Flugzeuge des krisengeplagten Rivalen zum Verkauf stehen, würde die Lufthansa sich diese anschauen und die Kapazitäten nach Italien über die Billigtochter Eurowings möglicherweise ausbauen. 

Die britische Investmentbank HSBC hat die Lufthansa-Aktie derweil von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 17 auf 20 Euro angehoben. Die Geschäftsdynamik siege über die Sorgen - etwa mit Blick auf die Entwicklung bei Eurowings, schreibt Analyst Andrew Lobbenberg in einer Studie. Er nennt solides Management, kurzfristige Umsatzdynamik, strukturelle Verbesserungen in Asien und strategische Optionen rund um Air Berlin als positive Faktoren.

Luftfahrtverband rät zu offenen Grenzen nach Katar

Einfluss auf die Flugbranche könnte die politische Krise in Katar haben. "Der Abbruch diplomatischer Beziehungen einiger Nachbarländer zu Katar hat zum aktuellen Zeitpunkt keine Auswirkungen auf diese Flugverbindung", sagte ein IATA-Sprecher. Der Verband der Airlines rief dazu auf, die Grenzen nicht zu schließen. "Unsere Branche hängt von offenen Grenzen ab", sagte IATA-Chef Alexandre de Juniac. In Deutschland bietet die Lufthansa eine tägliche Verbindung via Kuwait nach Doha an.

Die IATA korrigierte auch die Umsatz- und Gewinnprognosen für andere Airlines. Air France KLM legten in Paris 2,1 Prozent zu. In London kamen die Titel der Iberia- und British-Airways-Mutter IAG dagegen nicht vom Fleck. An IAG ist Qatar Airways beteiligt, die wegen der Schließung des Luftraums im Golf für Flugzeuge aus Katar mit zahlreichen Flugbehinderungen rechnen muss.

Quelle: ntv.de, lsc/DJ/rts

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