Wirtschaft

Brexit als Chance London will armen Ländern helfen

London verspricht: Ohne die EU fällt manches leichter.

London verspricht: Ohne die EU fällt manches leichter.

(Foto: picture alliance / Matt Dunham/A)

Wie Großbritannien die EU verlassen wird, ist unklar. Klar ist, für den Freihandel ist der Brexit ein Rückschlag. Aber die Londoner Regierung verspricht, sie könne ihre Verpflichtungen in der Welt besser ohne die EU erfüllen.

Die Regierung in London erwägt nach dem Brexit den Ausbau der Handelsbeziehungen zu rund 50 Entwicklungsländern. Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union eröffne die Chance, sich verstärkt im Rest der Welt zu engagieren, statt sich zurückzuziehen, sagte der für den internationalen Handel zuständige Minister, Liam Fox, zum Wochenschluss.

London werde den Staaten weiter einen zollfreien Zugang zu seinen Märkten gewähren. Zu den Ländern zählten etwa Bangladesch, Sierra Leone, und Haiti. Sie dürften wie zuvor zollfrei Waren aller Art außer Waffen und Munition nach Großbritannien einführen.

Großbritannien importiert jährlich Waren im Wert von rund 20 Milliarden Pfund (umgerechnet knapp 23 Milliarden Euro) aus den Entwicklungsländern. Zu den Einfuhren gehören Bekleidung, Kaffee, Kakao, Bananen und Rosen.

Aus Expertensicht ist der Brexit der erste drastische Rückschritt in der Globalisierung seit dem Zweiten Weltkrieg. 70 Jahre lang wurde Globalisierung als Antwort auf die Probleme der Welt gesehen. In der Zeit herrschte weitgehend Einigkeit darüber, dass alle von der Globalisierung profitieren würden, die Reichen ebenso wie die Armen.

Inzwischen gibt es immer mehr kritische Stimmen, die sagen, dass nicht alle Länder von der Globalisierung profitieren, dass es innerhalb einzelner Länder Mechanismen gebe, um diese Profite unter sich zu verteilen.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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