Wirtschaft

Weiterer Kaufinteressent Logistikunternehmen schielt auf Air Berlin

Die Entscheidung über den Verkauf ist für den 21. September geplant.

Die Entscheidung über den Verkauf ist für den 21. September geplant.

(Foto: REUTERS)

Die Zahl der Kaufinteressenten für Air Berlin wird länger. Das Berliner Logistikunternehmen Zeitfracht will die Fluggesellschaft komplett übernehmen. Zeitfracht hat 800 Beschäftigte, Air Berlin mehr als 8000 Mitarbeiter.

Die Liste der Kaufinteressenten für die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin wird immer länger. Das Berliner Logistikunternehmen Zeitfracht kündigte an, für die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft bis 15. September bieten zu wollen.

Air Berlin solle möglichst als Ganzes erhalten bleiben, erklärte Geschäftsführer Wolfram Simon: "Insbesondere im Cargo-Bereich sehen wir große Wachstumschancen und Erlöspotenziale."

Zeitfracht hat nach eigenen Angaben 800 Beschäftigte und einen Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Euro. Air Berlin beschäftigt mehr als 8000 Mitarbeiter und schrieb im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 3,8 Milliarden Euro einen Rekordverlust von 782 Millionen Euro. Mitte August musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Zuletzt hatte der Berliner Hostelbetreiber Alexander Skora erklärt, mit dem Rückhalt eines internationalen Firmenkonsortiums einen Kauf in Betracht zu ziehen.

Will Claassen auch?

Derzeit gilt die Lufthansa als aussichtsreichster Bieter für die Airline. Zu den weiteren Interessenten zählen die britische Easyjet und der deutsche Ferienflieger Condor. Laut einem "Spiegel"-Bericht hat auch der ehemalige Energie-Topmanager Utz Claassen ein Auge auf Air Berlin geworfen.

Der Billigflieger Ryanair hatte sich entgegen erster Ankündigungen aus dem Bieterrennen zurückgezogen aus Protest gegen das Verfahren, das nach Ansicht von Ryanair die Lufthansa bevorzugt. Auch der Luftfahrtunternehmer Hans Rudolf Wöhrl stieg aus, weil die Lufthansa mit ihm keine Partnerschaft zum Kauf eingehen wollte. Gebote können noch bis 15. September abgegeben werden. Eine Entscheidung über den Verkauf der Airline wird bis 21. September angepeilt.

Derweil hat die Fluggesellschaft Germania ihren Antrag auf ein Eilverfahren zur Verhinderung von staatlichen Hilfen an Air Berlin zurückgezogen. Die Sache sei damit beendet, teilte das Unternehmen in Berlin mit. Als Grund nannte Germania die Entscheidung der EU-Kommission vom Montag. Brüssel hatte der Bundesregierung unter Auflagen die Gewährung einer Bürgschaft zur Absicherung eines KfW-Darlehens in Höhe von 150 Millionen Euro genehmigt. Das Geld ist allerdings noch nicht ausbezahlt.

Quelle: ntv.de, wne/rts/dpa

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