Wirtschaft

Tief in den roten Zahlen Lanxess schockt die Anleger

Lanxess kämpft mit Überkapazitäten.

Lanxess kämpft mit Überkapazitäten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Chemiekonzern Lanxess wartet mit einer Gewinnwarnung auf. Das Dax-Unternehmen leidet unter einem schwachen Kautschukgeschäft. Lanxess kündigt eine Halbierung der Dividende an. Die Anleger reagieren mit Verkäufen.

Das schwache Kautschukgeschäft setzt Lanxess weiter zu. Wegen hoher außerplanmäßiger Abschreibungen über 257 Millionen Euro wird der Konzern das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Verlust abschließen. Der Konzernverlust werde 2013 voraussichtlich 159 Millionen Euro betragen, nach einem Gewinn von 508 Millionen Euro im Vorjahr, teilte der Chemiekonzern mit.

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Auch die Dividende soll radikal gekürzt werden, gab das Kölner Dax-Unternehmen bekannt. Für 2013 will Lanxess nur noch 0,50 Euro je Anteilsschein ausschütten, eine Halbierung gegenüber dem Vorjahr. Die Erlöse sieht der Konzern mit 8,3 Milliarden Euro um knapp 9 Prozent unter Vorjahr.

Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen, das von den außerplanmäßigen Abschreibungen nicht betroffen ist, wird nach Unternehmensangaben voraussichtlich bei 735 Millionen Euro landen und damit in der prognostizierten Bandbreite von 710 bis 760 Millionen Euro liegen.

Für dieses Jahr plant Lanxess ein leicht verbessertes operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen. Das sei allein aufgrund des Wegfalls von Einmalbelastungen erreichbar, selbst wenn die Verkaufspreise auf niedrigem Niveau verbleiben sollten.

Lanxess ist stark von der Automobil- und Reifenindustrie abhängig und kämpft mit Überkapazitäten und einem scharfen Preisdruck in seinem Gummigeschäft. Etwa 40 Prozent erlöst der Konzern mit Kunden aus diesen Industriezweigen. Das Unternehmen rechnet auch weiter mit einem schwierigen Wettbewerbsumfeld. Zudem machen hohe Rohstoff- und Energiekosten Lanxess zu schaffen. Die hohe Abschreibung wurde notwendig, weil die künftigen Cash-Flow-Beiträge nicht mehr den bisherigen Buchwerten entsprechen.

Ordentliche Abfindung für Heitmann

Dem scheidenden Lanxess-Chef Axel Heitmann wird der Abschied vom Unternehmen einem früheren Bericht zufolge mit einer millionenschweren Abfindung versüßt. Laut "Manager Magazin" wird Heitmann mit seinem Ausscheiden Ende Februar ein Trennungsgeld von 8,5 Millionen Euro erhalten. Lanxess gab keinen Kommentar zu dem Bericht ab. Der Betrag soll sich aus zwei Jahresgehältern sowie Pensionsansprüchen zusammensetzen.

Im Januar hatte der Aufsichtsrat des Chemiespezialisten überraschend beschlossen, sich von Heitmann zu trennen. Nachfolger des Managers ist der frühere Finanzvorstand Matthias Zachert, der in dieser Position noch beim Pharmaunternehmen Merck KGaA beschäftigt ist.

Quelle: ntv.de, wne/DJ/dpa

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