Wirtschaft

Rheinmetall-Aktie verblüfft Kursrutsch durch verwirrte Anleger?

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(Foto: picture alliance / dpa)

Saudi-Arabien und Katar. Rheinmetall und Airbus. Panzer und Haubitze. Alles in einen Topf geworfen und geschüttelt haben offenbar einige Anleger diese Themen. Am Ende steht dann kurz ein Kursminus von neun Prozent auf der Tafel.

Für Kopfschütteln sorgt der Kursverlauf des Rheinmetall-Papiers zu Wochenbeginn. In der Spitze verlor das Papier neun Prozent. Am Mittag beträgt das Minus indes nur noch 4,3 Prozent. Grund für die Talfahrt sind Händlern zufolge Presseberichte, denenzufolge die Bundesregierung Waffenexporte nach Saudi-Arabien stoppen will. Die Entscheidung darüber sei bereits gefallen, berichtet die "Bild am Sonntag".

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Dennoch halten Anleger die Kursreaktion für übertrieben - und haben da einen speziellen Verdacht: "Möglicherweise sind da die Aufträge verwechselt worden", sagt ein Händler: "Auch eine Gewinnwarnung könnte es wegen einer Exportsperre der Bundesregierung nach Saudi-Arabien nicht geben, da es gar keine Guidance gegeben hat".

Auch ein anderer Analyst bestätigt dies in einer ersten Einschätzung. Das große Leopard-2-Projekt mit Saudi-Arabien sei bereits vergangenes Jahr abgelehnt worden und stehe nicht im Auftragsbuch von Rheinmetall. "Der wichtige Großauftrag mit Leopard-Panzern und der Panzerhaubitze 2000 kommt aus Katar", sagte der Analyst: "Das ist möglicherweise verwechselt worden".

Auch das an der Börse kursierende Volumen von 500 Millionen Euro sei kein Rheinmetall-Thema: "Die Zahl kommt von dem damals geplanten Auftrag für Zielerfassungsgeräte aus Saudi-Arabien - war allerdings ein Auftrag für Airbus".

Der Markt dürfte bei der Aktie überreagiert haben. Dies sei wahrscheinlich sentimentbedingt, nachdem Rheinmetall schon unter den Russland-Sanktionen zu leiden habe. Zudem könnten nach der Wahl in Griechenland neue Belastungen von dort anstehen.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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