Wirtschaft

Nach Gewinnwarnung Kurs von Siemens-Tochter rauscht runter

Windenergieunternehmen Siemens Gamesa macht weniger Gewinn als erwartet.

Windenergieunternehmen Siemens Gamesa macht weniger Gewinn als erwartet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Siemens-Gamesa-Papiere erleben einen herben Kursrutsch. Grund ist eine Gewinnwarnung Ende vergangener Woche. Siemens hatte zum 1. April sein Windenergiegeschäft abgespalten und in das spanische Unternehmen Gamesa eingebracht.

Mit einem massiven Kursrutsch hat die Aktie von Siemens Gamesa auf eine Gewinnwarnung zum Wochenschluss reagiert. Das Windenergieunternehmen hatte am Freitag verkündet, der bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen im gerade beendeten Geschäftsjahr werde nur rund 790 Millionen Euro erreichen und damit unter der bisher gültigen Prognose von etwa 900 Millionen Euro bleiben. Die dazugehörige Ebit-Marge fällt mit etwa 7 Prozent statt geplanter mehr als 8 Prozent deutlich schwächer aus.

Als Grund für die Schwäche führte die Siemens-Tochter notwendige Wertberichtigungen auf nicht näher bezeichnete Lagerbestände in den USA und Südafrika an. Dies sei wegen der aktuellen Marktbedingungen und der Preisdruck dort nötig geworden. Siemens erklärte, der Schritt komme zwar überraschend, habe allerdings keine Auswirkungen auf die eigene Konzernprognose für das Geschäftsjahr 2016/17, das wie das von Gamesa zum 30. September endete.

Der Technologiekonzern hatte zum 1. April sein Windenergiegeschäft abgespalten und in das spanische Unternehmen Gamesa eingebracht. Mit 59 Prozent ist der Dax-Konzern größter Anteilseigner.

Schon im Sommer hatte die neue Tochtergesellschaft für negative Schlagzeilen gesorgt. Nach einem massiven Einbruch auf dem indischen Markt waren Umsatz und Gewinn im dritten Quartal deutlich gesunken. Das bereinigte Ebit war um etwa ein Fünftel geringer ausgefallen. Im Schlussquartal könnte bei Siemens Gamesa nun wohl ein kleiner operativen Verlust angefallen sein. Das bereinigte Ebit der ersten neun Monate hatte bei 793 Millionen Euro gelegen.

Siemens-Prognose nicht in Gefahr

Bei der Hebung der geplanten Synergien von 230 Millionen Euro aus der Integration mache das Unternehmen derweil deutliche Fortschritte, wie aus der Mitteilung an die spanische Börsenaufsicht CNMV auch hervorgeht.

Die genauen Geschäftszahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr legt das Unternehmen mit Sitz bei Bilbao am 6. November vor. Am 15. November will das Unternehmen auf einem Kapitalmarkttag seine Strategie und Finanzziele für die nächsten Jahre vorstellen. Für Siemens hat sich der Wert seiner Beteiligung seit Anfang April annähernd halbiert.

Siemens selbst sieht seine Gewinnprognose für das abgelaufene Geschäftsjahr durch die anhaltenden Probleme bei Siemens Gamesa nicht in Gefahr. "Die von Siemens Gamesa veröffentlichten Wertberichtigungen - primär auf Fertigerzeugnisse - haben uns überrascht, werden aber keine Auswirkungen auf die Prognose der Siemens AG für das Geschäftsjahr 2016/2017 haben", sagte ein Sprecher in München. Der Dax-Konzern hat für 2016/17 (zum 30. September) im Industriegeschäft ein Ergebnis nach Steuern von 7,20 bis 7,70 Euro je Aktie in Aussicht gestellt.

Quelle: ntv.de, wne/DJ/rts

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