Wirtschaft

Kapitalerhöhung geplant Krisenbank Monte sucht den Retter

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(Foto: picture alliance / dpa)

In zwei Tagen veröffentlicht die EZB die Ergebnisse des jüngsten Bankenstresstests. Für Italiens Nummer drei dürfte es ein schwarzer Tag werden. Er könnte unumgängliche Schritte aber auch beschleunigen.

Die Krisenbank Monte dei Paschi di Siena bringt ihre Kapitalerhöhung auf den Weg. Das italienische Traditionshaus habe bereits bei mindestens acht Banken anfragen lassen, ob sie die fünf Milliarden Euro schwere Kapitalemission garantieren wollen, berichten Insider. Dazu gehörten große US-Investmentbanken wie Goldman Sachs und Morgan Stanley, aber auch die Deutsche Bank und die italienischen Häuser UniCredit  und Intesa SanPaolo. Sie prüften derzeit noch, ob sie mitmachten. In der Regel werden die Banken erst kurz vor dem Beginn einer Kapitalerhöhung ausgewählt.

Die Banken sollen nicht nur dafür sorgen, dass die neuen Aktien an den Mann gebracht werden, sondern anteilig auch Aktien übernehmen, die nicht verkauft werden. Organisiert wird die Kapitalerhöhung von JP Morgan und Mediobanca. Die genannten Institute wollten sich nicht äußern oder waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Zudem wolle das Geldhaus den Bestand an faulen Kredite um 10 Milliarden Euro verringern. Damit will die italienische Bank eine Rettung durch die italienische Regierung abwenden. Der Berg an faulen Krediten nährt seit Jahren die Sorge um die Finanzstabilität der Bank. Monte dei Paschi, die drittgrößte Bank Italiens, hat faule Kredite im Wert von 50 Milliarden Euro in den Büchern. Die Bank warte nun die Genehmigung der EZB ab, um das Bündel notleidender Kredite in den Bankenhilfsfonds, der von der Regierung, Banken, Versicherungen und Pensionsfonds des Landes finanziert wird, übertragen zu können. Der Fonds solle die Problemkredite übernehmen, während die Bank die Papiere mit einer nicht ganz so schlechten Qualität an Privatinvestoren verkaufen wolle. Eine Sprecherin der EZB wollte sich nicht zu den Informationen äußern.

Für Monte dei Paschi tickt die Uhr. Die Bank will von der Europäischen Zentralbank (EZB) grünes Licht für ihre Kapitalerhöhung haben, bevor am Freitagabend die Ergebnisse des europaweiten Banken-Stresstests vorliegen. Er dürfte die Schwächen des toskanischen Geldhauses offenbaren. Die Frankfurter Bankenaufseher verlangen von der Bank, dass sie ihre faulen Kredite bis 2018 um 40 Prozent auf rund 14 Milliarden Euro abbaut.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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