Wirtschaft

Wechsel an der Spitze Krisen-Ängste stärken Deutsche Börse

Die Unsicherheiten über die Wirtschaftsentwicklung belebten im September den Handel an der Börse.

Die Unsicherheiten über die Wirtschaftsentwicklung belebten im September den Handel an der Börse.

(Foto: picture alliance / dpa)

Von der Unsicherheit an den Märkten profitiert ein Dax-Unternehmen: die Deutsche Börse AG. Denn dann wird viel gehandelt, was gut ist fürs Geschäft des größten deutschen Börsenbetreibers. Dieser wird im kommenden Jahr einen neuen Chef bekommen.

Die Deutsche Börse hat ihren Gewinn im dritten Quartal mehr als verdoppelt. Das operative Ergebnis kletterte auf 233 Millionen Euro nach 101 Millionen Euro vor einem Jahr, wie Deutschlands größter Börsenbetreiber mitteilte. Hauptgrund für den Gewinnsprung ist eine Sonderbelastung im Vorjahresquartal. Damals hatte der Konzern eine gut 110 Millionen Euro schwere Vergleichszahlung in den USA wegen Verstößen gegen Handelssanktionen bei Iran-Geschäften der Tochter Clearstream verbucht. Bereinigt um Sondereffekte kletterte der Betriebsgewinn noch um vier Prozent oder 160 Millionen Euro - nach 61,6 Millionen vor einem Jahr. Die Zahlen lagen etwas über den Erwartungen von Analysten.

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Deutsche Börse 187,30

Dies liegt vor allem daran, dass es im Kerngeschäft der Deutschen Börse langsam etwas besser läuft. Die Unsicherheiten über die Wirtschaftsentwicklung und die daraus resultierenden Marktschwankungen belebten im September den Handel - das ist gut für die Börse. Bei geringen Marktschwankungen dagegen geht das Handelsvolumen in der Regel zurück.

Handelsaktivität hat sich "deutlich belebt"

Vor allem zum Ende des dritten Quartals hin habe sich die Handelsaktivität an den Märkten der Gruppe "deutlich belebt", hieß es in einer Mitteilung der Börse. Zuvor hatte die Deutsche Börse fast kontinuierlich Erlöse verloren. Das lag zum einen an der wachsenden Konkurrenz von außerbörslichen Handelsgeschäften, zum anderen hielten sich viele Anleger nach der Finanzkrise lange zurück.

Vor der Verkündung der Quartalzahlen hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass Vorstandschef Reto Francioni im kommenden Jahr sein Amt abgibt. Zum 1. Juni 2015 soll der frühere oberste Investmentbanker der schweizerischen Großbank UBS, Carsten Kengeter, an die Spitze des Konzerns rücken. Ursprünglich hatte Francioni einen Vertrag bis Ende Oktober 2016. Allerdings wird er im August kommenden Jahres 60 Jahre alt - damit hat er die Altersgrenze für den Chefposten erreicht. Diese kann das Unternehmen nur in Ausnahmefällen umgehen.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ/dpa

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