Wirtschaft

Trotz Höchstwerten Kosmetikgeschäft bremst Henkel

Vor allem das Geschäft mit Klebstoffen und Waschmitteln lief im 2. Quartal für Henkel gut.

Vor allem das Geschäft mit Klebstoffen und Waschmitteln lief im 2. Quartal für Henkel gut.

(Foto: dpa)

Henkel bleibt auch nach dem zweiten Geschäftsquartal auf Rekordkurs. Doch ausgerechnet das Kosmetikgeschäft schwächelt und verpasst die Erwartungen der Analysten. Viele Anleger trennen sich von ihren Aktien.

Der Konsumgüterkonzern Henkel hat auch dank seiner Zukäufe Gewinn und Umsatz im zweiten Quartal deutlich gesteigert. Die Erlöse kletterten aus Jahressicht um fast zehn Prozent auf 5,1 Milliarden Euro und erreichten damit einen neuen Höchstwert. Bereinigt um Wechselkurseffekte und Übernahmen blieb ein Plus von 2,2 Prozent. Das organische Umsatzwachstum blieb damit auch durch das Ergebnis der Kosmetik-Sparte am unteren Ende der von Henkel angestrebten Spanne von 2 bis 4 Prozent.

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Das bereinigte betriebliche Ergebnis (Ebit) legte um elf Prozent auf 909 Millionen Euro zu. Vor allem im Geschäft mit Klebstoffen und Waschmitteln verdiente Henkel mehr. Die durch die US-Übernahme Sun Products gestärkte Waschmittelsparte steigerte das bereinigte operative Ergebnis um mehr als ein Fünftel. Damit steuern die Düsseldorfer weiter auf Rekordkurs.

Analysten hatten für den Hersteller von Pritt und Persil allerdings noch stärkere Zuwächse prognostiziert. Vor allem das Kosmetikgeschäft hinterließ Flecken in der Bilanz. Dort stagnierte der organische Umsatz. Die Anleger trennten sich aus diesem Grund von Aktien.

Mit Promotionsangeboten zum Jahresziel

Die Kosmetik-Sparte um Marken wie Schwarzkopf, Syoss und Fa blicke auf ein "uneinheitliches Quartal" zurück, räumte Henkel-Chef Hans Van Bylen ein. Preiskämpfe und Wettbewerbsdruck machten Henkel vor allem im Massengeschäft etwa mit Duschgels zu schaffen, in Europa lief es vor allem in Frankreich und Italien nicht rund. Van Bylen kündigte Promotionsangebote und neue Produkte an, damit die Sparte im Gesamtjahr ihre Ziele beim organischen Umsatz erreicht.

Van Bylen erwartet weiter ein "volatiles und unsicheres Marktumfeld", bekräftigte aber die Jahresziele. Im laufenden Jahr will Henkel den organischen Umsatz um zwei bis vier Prozent steigern, die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) soll von 16,9 Prozent auf "mehr als 17,0 Prozent" zulegen.

Auch Konkurrenten hatten zuletzt die Gewinne gesteigert. Beim Nivea-Hersteller Beiersdorf hatte sich der Betriebsgewinn im ersten Halbjahr um fast zehn Prozent auf 561 Millionen Euro erhöht. L'Oreal hatte den Betriebsgewinn im ersten Halbjahr um 7,1 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar gesteigert. Henkel gleiche den Wettbewerbern, schrieben Baader-Analysten: schwächeres organisches Wachstum bei guter Profitabilität.

Quelle: ntv.de, chr/rts

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