Wirtschaft

GM baut Bereich um Konzernchefin opfert Vertrauten

Mary Barra ist seit Wochen mit der Zündschloss-Affäre beschäftigt.

Mary Barra ist seit Wochen mit der Zündschloss-Affäre beschäftigt.

(Foto: imago/Future Image)

Nach dem Zündschloss-Skandal trennt sich General-Motors-Chefin Barra von Konstruktionschef Calabrese. Seine Bereich wird in zwei Sparten aufgeteilt. Mit dem Skandal soll die Personalie nichts zu tun haben.

Nach der tödlichen Pannenserie wegen defekter Zündschlösser baut die Opel-Mutter General Motors (GM) die Führung im Bereich Konstruktion um. In diesem Zusammenhang wird auch mit dem bisherigen Chef der Sparte, John Calabrese, ein langjähriger Weggefährte der neuen Konzernchefin Mary Barra im August seinen Posten räumen, wie der größte US-Autobauer mitteilte.

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Demnach wird der Bereich in die neu geschaffenen Sparten "Globale Produktintegrität" und "Globale Komponenten und Teilsysteme" aufgeteilt. Dadurch soll laut GM die Qualität und die Sicherheit der Fahrzeuge verbessert werden.

Der Abschied des 55-jährigen Calabrese, der in den vergangenen 15 Jahren in verschiedenen Positionen mit Barra zusammenarbeitete, habe aber nichts mit dem Zündschloss-Skandal zu tun, sagte GM-Entwicklungschef Mark Reuss. Es ist allerdings der größte Wechsel im Spitzenmanagement seit Beginn des millionenfachen Rückruf wegen des Defekts im Februar.

Mit Rückruf lange gewartet

Angesichts immer komplexerer Systeme im Autobau könne GM mit dem Umbau im Konstruktionsbereich schneller auf mögliche Probleme reagieren, erklärte Reuss weiter. Barra hatte erst im vorigen Monat den altgedienten GM-Manager Jeff Boyer zum Chef für Sicherheitsfragen ernannt.

GM sieht sich in dem Skandal zahlreichen Klagen ausgesetzt. Bei Unfällen, die durch defekte Zündschlösser ausgelöst wurden, starben in den vergangenen Jahren mindestens 13 Menschen, 2,6 Millionen Autos wurden in die Werkstätten zurückgerufen. Die US-Behörden untersuchen, warum GM mit dem Rückruf solange wartete, obwohl die Probleme mit den Zündschlössern seit mehr als zehn Jahren bekannt waren.

GM ist der Ansicht, dass sie für Vorfälle vor dem Jahr 2009, als das Unternehmen aus der Insolvenz kam, nicht belangt werden kann, weil sie inzwischen rechtlich ein neues Unternehmen sei.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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