Wirtschaft

Prognose klar verfehlt Klöckner schockt seine Anleger

Schlechte Nachrichten aus dem Hause Klöckner & Co.

Schlechte Nachrichten aus dem Hause Klöckner & Co.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Belastet von fallenden Preisen und einer schwachen Nachfrage kappt der Stahlhändler Klöckner & Co den Ausblick für das dritte Quartal. Die im MDax notierte Aktie geht nachbörslich auf Talfahrt. Auch die Aussichten für den Jahresschluss sind düster.

Belastet von fallenden Preisen und einer schwachen Nachfrage hat der Stahlhändler Klöckner & Co den Ausblick für das dritte Quartal deutlich gesenkt. Das Unternehmen werde wegen "unerwartet schlechter Marktbedingungen" die Prognose verfehlen. Damit setzt sich die negative Entwicklung bei Klöckner fort. Investoren sind schockiert und schicken die Aktie auf Talfahrt. Im Frankfurter Spezialistenhandel verliert das Papier gegenüber dem Xetra-Schlusskurs 7,4 Prozent auf 7,25 Euro.

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Das Ausmaß der Prognosesenkung ist erheblich: Für die drei Monate per Ende September rechnet das Duisburger Unternehmen nur noch mit einem operativen Ergebnis vor Restrukturierungsaufwendungen von 30 Millionen Euro. Bisher hatte Klöckner noch 45 Millionen bis 55 Millionen Euro erwartet.

Stahlpreise überraschend weiter gesunken

Grundlage der ursprünglichen Prognose war die Annahme einer leichten Erholung der Preise bei robuster Nachfrage, so Klöckner. "Entgegen der allgemeinen Markterwartung waren die Stahlpreise vor allem aufgrund weiter fallender Notierungen für chinesische Stahlexporte jedoch erneut rückläufig", erklärte der Konzern. Dadurch seien Margen unter Druck und es seien Bestandsabwertungen erforderlich. In Erwartung weiter fallender Preise habe sich zudem die Nachfrage "sehr schleppend" entwickelt.

Auch die Aussichten für den Jahressschluss sind düster. Für das vierte Quartal erwartet der im MDax notierte Konzern eine Fortsetzung der preis- und mengenbedingten Belastungen. Für 2015 werde weiterhin mit einem Ebitda vor Restrukturierungsaufwendungen deutlich hinter dem Vorjahreswert (191 Millionen Euro) gerechnet. Trotz der Ergebnisbelastungen werde aber ein positiver Free Cashflow erwartet.

Aktuell kein weiterer Jobabbau geplant

Mit dem schwachen Abschneiden im dritten Quartal setzt sich die trübe Entwicklung bei Klöckner fort. Das Unternehmen hatte im zweiten Quartal sowohl operativ als auch unter dem Strich einen Verlust verbucht und die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Dem Konzern machten außer niedrigen Stahlpreisen die Kosten für Restrukturierungsmaßnahmen zu schaffen.

Im August hatte Klöckner auch sein Sparprogramm ausgeweitet: Bis zum nächsten Jahr will das Unternehmen 17 Standorte schließen und rund 600 Arbeitsplätze abbauen. An diesem Plan halte das Unternehmen dem aktuellen Stand zufolge fest. Weitere Maßnahmen seien derzeit nicht geplant, sagte ein Sprecher von Klöckner.

Operativer Gewinn soll 2016 deutlich steigen

Für das kommende Jahr zeigte sich das Unternehmen aber zuversichtlich. Das operative Ergebnis soll auch bei einem lediglich stabilen Marktumfeld "deutlich steigen". Damit dürfte auch das Konzernergebnis wieder spürbar positiv ausfallen. Zusätzliche positive Impulse könnten sich aus den in den USA und Europa eingeleiteten Antidumping-Maßnahmen vor allem gegen chinesische Exporte ergeben, so Klöckner.

Den vollständigen Zwischenbericht will das Unternehmen am 3. November vorlegen.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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