Wirtschaft

Vorsichtiger Ausblick Klinikzukäufe treiben Fresenius-Ergebnis

Solides Wachstum: Fresenius erfreut sich vor allem an den neuen Kliniken.

Solides Wachstum: Fresenius erfreut sich vor allem an den neuen Kliniken.

(Foto: Reuters)

Fresenius und die Tochter FMC wachsen solide. Doch bei den Prognosen sind beide eher zurückhaltend. Vor allem in den USA könnte es besser laufen. Immerhin können sich Anleger über eine höhere Dividende freuen.

Der Gesundheitskonzern Fresenius hat im vierten Quartal erneut mehr umgesetzt und verdient. Dabei geholfen haben den Bad Homburgern die Vollkonsolidierung der von Rhön-Klinikum übernommenen Krankenhäuser, Zukäufe in der Dialysesparte und günstigere Wechselkurse. Die Aktien von Fresenius und Fresenius Medical Care legen deutlich zu und führen im frühen Handel den Dax an.

Allerdings sorgte bei einigen Analysten der Ergebnisausblick für 2015 für Enttäuschung: Zwar rechnet Fresenius währungskursbereinigt mit einem um neun bis zwölf Prozent höheren Ergebnis - zuletzt waren es vier Prozent. Doch hatten einige Analysten mit deutlich mehr gerechnet. Den Umsatz will Fresenius 2015 währungskursbereinigt um sieben bis zehn Prozent steigern.

Dividende steigt

In den letzten drei Monaten des Jahres kletterten die Konzernerlöse, angetrieben vom Zukauf des Großteils der Krankenhäuser der Klinikkette Rhön-Klinikum um fast ein Viertel auf 6,5 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) nahm um elf Prozent auf 935 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verdiente Fresenius mit 318 Millionen Euro sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Die Dividende will Fresenius um sechs Prozent auf 0,44 Euro anheben.

Im Gesamtjahr erlöste der Konzern mit 23,2 Milliarden Euro 14 Prozent mehr. Das Ebit verbesserte sich um vier Prozent auf 3,16 Milliarden Euro. Die Marge fiel auf 13,6 Prozent. Den Rückgang begründete das Unternehmen unter anderem mit der erstmaligen Konsolidierung der von der Rhön-Klinikum erworbenen Kliniken, der Senkung der US-Kostenerstattung für Dialysedienstleistungen für staatlich versicherte Patienten sowie geringeren Umsätzen mit dem Blutvolumenersatzstoff HES. Das Konzernergebnis legte um drei Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu.

Die auf Infusionstherapien und intravenös verabreichte Medikamente spezialisierte Konzernsparte Kabi musste im vergangenen Jahr mit einigen Belastungen zurecht kommen. Die Erlöse stiegen nur um drei Prozent auf rund 5,2 Milliarden Euro. Das Wachstum wurde durch geringere Umsätze beim Blutvolumenersatzstoff HES und durch rückläufige Lieferengpässe bei Wettbewerbern für Generika in den USA beeinträchtigt. Auch ungünstige Währungseffekte haben die Sparte belastet. Das Ebit fiel um sechs Prozent auf 873 Millionen Euro.

Mit Einsparungen steuert die Sparte gegen den Gewinnrückgang. Dazu zählten eine effizientere Produktion und Verwaltung. Der Ertrag soll bis 2018 auf jährlich rund 40 Millionen Euro steigen. Für das laufende Jahr erwartet Fresenius Kabi ein organisches Umsatzwachstum von bis zu fünf Prozent. Das Ebit soll währungsbereinigt um vier bis sechs Prozent wachsen.

Kräftiges Wachstum zeigte dagegen die Kliniksparte Helios, die vom Zukauf von 40 Rhön-Kliniken profitierte. Die Erlöse machten einen Sprung um 55 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Das Ebit kletterte um 42 Prozent auf 553 Millionen Euro.

US-Etatkürzungen bremsen FMC-Wachstum

Auch der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) erreichte seine Jahresziele, konnte aber mit seinem Ausblick die Marktteilnehmer nicht überzeugen. Im vierten Quartal hat FMC den Umsatz, angetrieben vom guten Geschäft mit Dialysedienstleistungen und Zukäufen, erneut gesteigert. Der operative Gewinn stagnierte aber auf dem Vorjahresniveau. Nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter verdiente FMC weniger als im Vorjahr.

Der Konzern muss sich seit geraumer Zeit auf seinem wichtigen Markt USA mit Kürzungen im US-Haushalt und bei der Dialysevergütung für staatlich versicherte Patienten auseinandersetzen, was den Gewinn bei FMC belastet. Mit einem Sparprogramm steuert der Konzern aber inzwischen dagegen. Bis 2017 will FMC jährlich rund 300 Millionen Dollar einsparen.

In den Monaten Oktober bis Dezember legten die Erlöse um 12 Prozent auf 4,32 Milliarden US-Dollar zu. Das Ebit stagnierte bei 663 Millionen Dollar. Unter dem Strich verdiente FMC mit 335 Millionen Dollar vier Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahlen trafen die Erwartungen.

Im Gesamtjahr kletterten die Erlöse um acht Prozent auf 15,8 Milliarden Dollar. Das Ebit stagnierte mit 2,26 Milliarden Dollar auf Vorjahreshöhe. Das auf die Anteilseigner von FMC entfallende Konzernergebnis fiel um sechs Prozent auf 1,05 Milliarden Dollar zurück. Die Dividende für 2014 will FMC um einen Cent auf 0,78 Euro je Aktie anheben. Die Ausschüttung steigt damit wesentlich geringer als von Analysten erwartet.

Für 2015 zeigte sich das Management vorsichtig. Die Erlöse sollen zwischen fünf und sieben Prozent steigen, das Konzernergebnis um bis zu fünf Prozent. Analysten zeigten sich enttäuscht von dem Ausblick. Im Folgejahr soll sich das Wachstum aber wieder beschleunigen.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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