Wirtschaft

Schweizer Konzern ABB betrogen Kassenwart flieht mit 100 Millionen Dollar

Der Siemens-Konkurrent ABB aus der Schweiz hat ein Problem: In dessen Niederlassung in Südkorea sind 100 Millionen Dollar verschwunden. Auch der örtliche Kassenwart ist abgetaucht.

Wegen eines millionenschweren Betrugsfalls bei der südkoreanischen Niederlassung des Schweizer Konzerns ABB sucht die Polizei nach einem verschwundenen Kassenwart. ABB-Sprecher Domenico Truncellito bestätigte, dass es sich bei dem Flüchtigen um den Kassenwart in Südkorea handele. Es werde in alle Richtungen ermittelt, intern und extern. Polizei, Interpol und die Versicherungen seien eingeschaltet.

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Nach Berichten der südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap geht die zuständige Polizei in Cheonan davon aus, dass der Kassenwart Gelder in Millionenhöhe veruntreut und dabei nicht allein gehandelt haben soll. Eine "dritte Partei" habe mitgewirkt. Der Verdächtige sei nach Hongkong geflüchtet. Die Ermittler hätten bei einem Gericht beantragt, auf seine Konten zugreifen zu können.

Aus Gewinn wird Verlust

ABB seien am 9. Februar die "mutmaßlichen finanziellen Unregelmäßigkeiten" aufgefallen, sagte eine Sprecherin der PR-Agentur Edelman, die für ABB in Korea arbeitet. Der Anlagekonzern selbst hatte am Mittwoch in Zürich von kriminellen Handlungen in Verbindung mit der Unterschlagung und Veruntreuung von Geldern in erheblichem Ausmaß gesprochen.

ABB rechnet mit einer Belastung vor Steuern von etwa 100 Millionen US-Dollar, die noch für 2016 verbucht wird. Damit dürfte der Gewinn im vergangenen Jahr - anders als noch am 8. Februar in Aussicht gestellt - nicht leicht gestiegen, sondern leicht gefallen sein. ABB hatte Anfang Februar auf Basis vorläufiger Zahlen mitgeteilt, dass der Ertrag um zwei Prozent auf 1,96 Milliarden Dollar zugenommen habe. Den Geschäftsbericht mit den endgültigen Zahlen will ABB bis spätestens am 16. März vorlegen.

Quelle: ntv.de, shu/dpa/rts/DJ

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