Wirtschaft

Brief an die Mitarbeiter Karstadt stimmt auf harte Sanierung ein

Es könnte eine echte Rosskur für Karstadt werden: Laut einem Medienbericht kündigt der Interimschef den Beschäftigten "entschiedene Einsparungen" an. Aber er sendet auch Signale der Hoffnung. Die Tarifverhandlungen kommen unterdessen nicht voran.

Kurz vor der dem mit Spannung erwarteten Treffen des Karstadt-Aufsichtsrats am Donnerstag hat Interimschef Miguel Müllenbach die Belegschaft der Warenhauskette nach einem Medienbericht auf tiefe Einschnitte eingestimmt. Die Sanierung werde "einschneidende Veränderungen" nach sich ziehen, nicht zuletzt auch durch "entschiedene Einsparungen von Personal- und Sachkosten", zitierte das Fachmagazin "Der Handel" aus dem Schreiben. Ein Karstadt-Sprecher bestätigte auf Anfrage lediglich die Existenz des Mitarbeiterbriefs, wollte aber zu den Inhalten keine Stellung nehmen.

Das zurückliegende Geschäftsjahr habe zu den schwierigsten in der Geschichte von Karstadt gehört, hieß es weiter. Ein "nach wie vor defizitäres Ergebnis" mache die Notwendigkeit einer harten Sanierung "unausweichlich". Dennoch habe das Unternehmen erstmals seit drei Jahren eine operative Ergebnisverbesserung geschafft, so dass es nun auch mit Hilfe des neuen Eigentümers möglich sei, das kommende Weihnachtsgeschäft und die Sanierung solide zu finanzieren.

"Karstadt ist auf einem gutem Weg"

Mit dem Sanierungsprogramm sei Karstadt auf gutem Weg, wird aus Schreiben an die Mitarbeiter weiter zitiert. So seien Warenbestände abgebaut und Verträge mit Lieferanten neu verhandelt worden. Es bestehe eine sehr gute Chance, Karstadt vorwärts zu bringen und "wieder Geld über die Ladenkasse" zu verdienen.

Unterdessen wurde jedoch die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die rund 17.000 Karstadt-Beschäftigten nach dem Einstieg des neuen Karstadt-Investors René Benko ohne abschließende Einigung beendet. Die Gespräche sollen am 17. November fortgesetzt werden. Dann solle nach den Sport- und Warenhäusern über die Lage in den Karstadt-Luxushäusern diskutiert werden, hieß es. Die von der Arbeitgeberseite geforderten Einschnitte für die Beschäftigten seien von der Gewerkschaft abgelehnt worden, sagte Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes. Dabei sei es unter anderem um eine Streichung des Urlaubs- und Weihnachtsgelds gegangen.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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