Wirtschaft

Aktien fallen auf Rekordtief Kamerahersteller GoPro verschreckt Anleger

Beim Absatz seiner Spezialkameras muss der US-Konzern GoPro einen Dämpfer wegstecken: Im letzten Quartal blieben die Verkäufe unter den Erwartungen, der Umsatz ebenso. Nun werden Stellen gestrichen. Anleger werfen die Aktie aus ihren Depots.

Ein enttäuschender Quartalsumsatz hat bei GoPro einen Kurssturz ausgelöst. Die Aktien des Anbieters der tragbaren "Hero"-Actionkameras stürzten zu Handelsbeginn an der Wall Street um rund 20 Prozent ab und waren mit 11,26 Dollar so billig wie noch nie. GoPro hatte am Vorabend mitgeteilt, der Umsatz des vierten Quartals habe voraussichtlich bei 435 Millionen Dollar gelegen. Analysten hatten bislang im Schnitt mit 511,9 Millionen Dollar gerechnet.

Gopro
Gopro 2,01

Das Unternehmen erklärte, vor allem in der ersten Hälfte des Quartals seien die Verkäufe der Kameras unter den Erwartungen geblieben. Der Umsatz werde auch von Belastungen wegen einer Preissenkung beim neuen Modell Hero4 Session gedrückt. GoPro halbierte den Preis nach einem schwachen Verkaufsstart auf 199 Dollar. Nun sollen sieben Prozent der Arbeitsplätze gestrichen werden. Zuletzt habe GoPro mehr als 1500 Mitarbeiter gehabt, der Abbau dürfte also gut 100 von ihnen treffen. Die Firma hatte in den vergangenen beiden Jahren die Mitarbeiterzahl um jeweils 50 Prozent erhöht.

GoPro ist ein Pionier im Geschäft mit Actionkameras. Die Firma entstand aus einem Hobby von Gründer Nick Woodman, der als Surfer erste Prototypen für sich selber bastelte. Er traf einen Nerv bei Sportlern und Abenteurern, GoPro wurde international erfolgreich und legte im Juni 2014 einen starken Börsengang hin. Die Papiere hatten mit einem Ausgabepreis von 24 Dollar an der Wall Street debütiert. Die Aktie erreichte wenige Monate danach einen Höhepunkt bei rund 90 Dollar.

Zweifel an den geschäftlichen Aussichten

Doch Investoren zweifeln schon seit einiger Zeit an den geschäftlichen Aussichten angesichts zunehmender Konkurrenz. In den vergangenen zwölf Monaten verlor die Aktie rund drei Viertel ihres Werts und notierte zuletzt im regulären Handel mit 14,61 Dollar deutlich unter dem Ausgabepreis von 24 Dollar. Nachbörslich rutschte der Kurs auf gut elf Dollar ab. GoPro wäre damit noch etwa 1,5 Milliarden Dollar wert.

Einige Analysten sind der Ansicht, dass GoPro sein Marktpotenzial weitgehend ausgeschöpft haben könnte - mit anderen Worten, dass die meisten Leute, die eine solche Kamera haben wollen, sich inzwischen schon eine gekauft haben. Woodman will das Geschäft mit Hilfe von 360-Grad-Videos und dem Verkauf von Inhalten ausbauen. Der Manager Zander Lurie, der das Unterhaltungs-Geschäft entwickeln sollte, wechselte jetzt jedoch in den Chefsessel beim Online-Umfragen-Anbieter SurveyMonkey.

Quelle: ntv.de, kst/rts/dpa

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