Wirtschaft

Neue Struktur, neuer Ausblick K+S kündigt Neuausrichtung an

Einsatz unter Tage: Eine junge Auszubildende für Bergbautechnologie (Fachrichtung Tiefbau) zeigt Medienvertretern ihren Arbeitsplatz.

Einsatz unter Tage: Eine junge Auszubildende für Bergbautechnologie (Fachrichtung Tiefbau) zeigt Medienvertretern ihren Arbeitsplatz.

(Foto: picture alliance / Arne Dedert/d)

Am Konzernsitz in Kassel hat der Vorstand Großes vor: Deutschlands größtes börsennotiertes Rohstoffunternehmen verordnet sich einen strukturellen Umbau. Anstatt Kali und Salz soll es künftig Agrar und Industrie heißen. Ein separater Börsengang ist nicht vorgesehen.

Der Salz- und Düngemittelhersteller K+S kündigt einen größeren Umbau an und ruft ein neues Gewinnziel aus. Der Rohstoffkonzern will seine beiden Geschäftsfelder Kali und Salz integrieren: Künftig soll der Konzern auf Kundensegmente wie Agrar oder Industrie statt auf die beiden großen Produktgruppen ausgerichtet werden, wie K+S mitteilte. Die Integration der beiden Bereiche soll ab Ende 2020 zu deutlichen Synergieeffekten führen.

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Das im MDax notierte Unternehmen hatte auf der Hauptversammlung im Mai angekündigt, seine Strategie auf den Prüfstand zu stellen. Vorstandschef Burkhard Lohr wollte vor allem für eine Aufwertung des Salzgeschäfts sorgen. An der Börse war wiederholt über einen Börsengang der Salzsparte spekuliert worden. Aus dem Umfeld des Unternehmens war allerdings bereits in der vergangenen Woche zu vernehmen gewesen, dass ein solcher Schritt nicht zu den Plänen gehört.

Im Aktienhandel reagierten Anleger zurückhaltend. Der Kurs der K+S-Aktie gibt zu Wochenbeginn kräftig nach. "An der Börse hatte man gehofft, dass das Unternehmen das Salzgeschäft an die Börse bringt", meinte ein Händler.

Neuer Ausblick für 2030

Zeitgleich mit der Neuausrichtung nannte K+S neue Zielmarken zum angepeilten Ergebnis: Im Jahr 2030 soll der Betriebsgewinn (Ebitda) demnach bei drei Milliarden Euro liegen - und damit langfristig kräftig steigen. Bisher hatte sich das Kasseler Unternehmen für das Jahr 2020 ein Ebitda von rund 1,6 Milliarden Euro als Ziel vorgenommen.

Der neue Ausblick beeindruckte Anleger ebenfalls wenig: Erst kürzlich hatte K+S hier seinen mittelfristigen Ausblick nach unten korrigieren müssen. Da der Konzern die Erholung der Kalipreise zu optimistisch eingeschätzt hatte, musste er sich im August von der Zielmarke zum Ebitda im Jahr 2020 verabschieden. In der Bilanz für 2016 hatten die Buchhalter bei K+S diese Ergebniskennziffer auf 519 Millionen Euro beziffert.

Mit langfristigen Zielen von Unternehmen hätten viele Investoren Probleme, heißt es aus dem Handel. "Es ist nahezu unmöglich, Prognosen über einen Zeitraum von 13 Jahren zu treffen", erklärte ein Börsianer. Daher würde dem ambitionierten Ziel, das operative Ergebnis bis 2030 auf 3 Milliarden Euro zu steigern, nur eine "geringe Bedeutung" zugemessen.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/rts

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