Wirtschaft

Aktie springt auf Rekordhoch Japaner übernehmen DMG Mori Seiki

Die Fusion kommt wesentlich früher als erwartet.

Die Fusion kommt wesentlich früher als erwartet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Bielefelder Werkzeugmaschinenhersteller DMG Mori Seiki wird von seinem japanischen Partner übernommen. Eigentlich war die Fusion bis zum Jahr 2020 angestrebt, die Entscheidung kommt überraschend. Die Aktie klettert auf ein Rekordhoch.

Die jahrelange Kooperation mündet früher als erwartet in einen Zusammenschluss: Der Bielefelder Werkzeugmaschinenhersteller DMG Mori Seiki - vormals bekannt als Gildemeister - wird von seinem japanischen Partner übernommen. Die namensgleiche DMG Mori Seiki Co Ltd strebt mit dem am Mittwochabend vorgelegten Angebot eine Beteiligung von mehr als 50 Prozent an.

DMG MORI SEIKI
DMG MORI SEIKI 44,20

Die Japaner bieten je Aktie 27,50 Euro in bar. Dies entspricht einer Prämie von rund 28,65 Prozent auf den Durchschnittskurs der DMG-Mori-Seike-Aktie während der letzten drei Monate beziehungsweise von 7,5 Prozent auf den aktuellen Kurs. Die Bielefelder Gesellschaft wird damit mit rund 2,17 Milliarden Euro bewertet. Anleger spekulieren offenbar auf einen höheren Preis: Der Kurs zog um bis zu 12,3 Prozent auf den Rekordwert von 28,73 Euro an.

Die Kooperation der beiden Unternehmen reicht bis ins Jahr 2009 zurück. Die Firmen arbeiten eng zusammen und sind mit einer Überkreuzbeteiligung miteinander verbunden. Die Japaner halten bereits knapp 25 Prozent der Anteile an den Bielefeldern. Ein Zusammenschluss wurde von beiden Unternehmen auch angestrebt, das wurde stets betont. Die jetzige Geschwindigkeit überrascht dann aber doch. Denn DMG-Chef Rüdiger Kapitza hatte zuletzt betont, dass eine Fusion "bis 2020" angestrebt wird.

"Das kommt jetzt aus heiterem Himmel"

Als "überraschend schnell" bezeichnen auch Händler das Übernahmeangebot. "Dass das im Raum hing, war allen spätestens seit der Umbenennung klar, aber das kommt jetzt aus heiterem Himmel", sagt ein Händler. Die Übernahmeprämie sei ebenfalls hoch, da sie auf einen Aktienkurs treffe, der eine latente Übernahme bereits eingepreist habe. Der Kurs sollte daher auf den Übernahmepreis steigen und dort bleiben. Eine Erhöhung des Angebots sei aufgrund der ordentlichen Prämie unwahrscheinlich und dürfte auch vom Markt nicht erwartet werden.

Die deutsche DMG Mori Seiki teilte weiter mit, dass der Vorstand das Übernahmeangebot unterstützen wird, vorbehaltlich der Angebotsunterlage, die die Japaner innerhalb von vier Wochen bei der Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin einreichen müssen. Der Preis sei aus heutiger Sicht aber angemessen.

Gleichzeitig haben die beiden Partner eine neue Vereinbarung zur Vertiefung ihrer Kooperation geschlossen. Darin werde unter anderem der Fortbestand bedeutender Produktionsstandorte, der Erhalt der Arbeitsplätze sowie die zukünftige Unternehmensführung geregelt. Details dazu wurden nicht genannt.

Ein Jobabbau in deutschen Werken stehe nicht zur Debatte. "Es gibt keine Problemfelder und keine Pläne, Mitarbeiter abzubauen", sagte Vorstandschef Rüdiger Kapitza. "Der Standort Bielefeld etwa hat sich toll entwickelt und bleibt wichtig." Auch die übrigen Werke und Standorte in Pfronten (Bayern), Seebach (Thüringen), Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz) und Hüfingen (Baden-Württemberg) stünden keineswegs zur Disposition.

Quelle: ntv.de, bdk/DJ/rts

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