Wirtschaft

Milliardengewinne in Aussicht JP Morgan streicht Tausende Jobs

Bei JP Morgan arbeiten künftig weniger Menschen als bisher.

Bei JP Morgan arbeiten künftig weniger Menschen als bisher.

(Foto: REUTERS)

Die Renditen sinken, die Nachfrage auch: Allein im Hypothekengeschäft fallen bei der US-Großbank JP Morgan deshalb mehrere Tausend Arbeitsplätze der Axt zum Opfer. Neue Jobs sollen vor allem bei der Risikokontrolle entstehen.

Die US-Großbank JP Morgan Chase baut in diesem Jahr Tausende Stellen ab und schrumpft das Hypothekengeschäft damit noch stärker als schon angekündigt. Bis Jahresende sollen dort 6000 Arbeitsplätze wegfallen, wie das Management auf einer Investorenkonferenz ankündigte. Im vergangenen Jahr hatte die Bank in diesem Bereich bereits 11.000 Jobs abgebaut. Bei der Bank arbeiten derzeit rund 250.000 Menschen.

JP Morgan Chase
JP Morgan Chase 185,50

JP Morgan begründete das mit einer fallenden Nachfrage nach Häuserkrediten und den schwachen Gewinnen in diesem Bereich. Auch andere Institute streichen Stellen im Hypothekengeschäft. In den USA sind die Zinsen für Häuserkredite in der Vergangenheit spürbar gestiegen, dies drückt die Nachfrage.

Doch JP Morgan verkleinert nicht nur das Hypothekengeschäft. In den Niederlassungen und im Kreditkartenbereich sollen weitere 2000 Stellen wegfallen. Hier war die Mitarbeiterzahl vergangenes Jahr bereits um 5000 gefallen und damit stärker als ursprünglich in Aussicht gestellt.

Milliardenschwere Bußgelder

Konzernweit dürfte die Zahl der Mitarbeiter 2014 unter dem Strich um 5000 sinken, da in anderen Abteilungen Stellen aufgestockt werden - etwa bei der Risikokontrolle. Das geschieht vor dem Hintergrund hoher Strafzahlungen, die JP Morgan zur Aufarbeitung der Finanzkrise und Beilegung von Rechtsstreitigkeiten leisten muss. Die Bußgelder belaufen sich auf etwa 20 Milliarden Dollar.

Das Institut gilt trotz dieser hohen Kosten als einer der Gewinner der Krise. Die Bank hatte die Schwäche und das Ausscheiden zahlreicher Konkurrenten genutzt, um Marktanteile zu gewinnen.

Doch wie andere Geldhäuser auch kämpft das Haus mit den anhaltenden Niedrigzinsen und dem schwachen Anleihehandel. Das alles belastet zwar die Erträge, doch im vergangenen Jahr fuhr die Bank dennoch einen Milliardengewinn ein: Der Überschuss für 2013 betrug 17,9 Milliarden Dollar - allerdings war dies ein Rückgang um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Sollte sich das Zinsniveau wieder normalisieren, traut Finanzchefin Marianne Lake dem Institut einen Jahresgewinn von 27 Milliarden Dollar zu.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ/dpa

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