Wirtschaft

Doch nicht ganz ungerechtfertigt? JP-Morgan-Boss bekommt mehr Geld

JP-Morgan-Chef Jamie Dimon: 28 Millionen Dollar für 2016.

JP-Morgan-Chef Jamie Dimon: 28 Millionen Dollar für 2016.

(Foto: REUTERS)

Die mächtigste Bank der Welt, JP Morgan, spendiert ihrem Chef für das abgelaufene Jahr einen kräftigen Millionen-Bonus. Doch so richtig vergönnt man ihm das Geld nicht.

Eigentlich sind Boni an Banker seit der Finanzkrise ziemlich verpönt. Das gilt natürlich nicht nur hierzulande. Auch in den USA halten sich die Geldhäuser mit Sonderzahlungen an ihre Chefs zurück. Immerhin brachte Lehman-Brothers-Boss Richard "Gorilla" Fuld nicht nur das fragile Kartenhaus der Weltwirtschaft zum Einsturz, sondern demolierte auch das Image der Banker.

JP Morgan Chase
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Doch beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos zeigte gerade Brexit-Hardlinerin Theresa May, dass Banker eine wichtige Spezies sind. Dazu passt dann auch, dass die größte Bank der Welt, das US-Geldhaus JP Morgan, ihrem Chef Jamie Dimon für das vergangene Jahr noch einmal fürstlich entlohnt: 28 Millionen Dollar gibt’s für ihn – vier Prozent mehr als 2015.

Ganz unverdient ist es nicht. Es klingt mickrig, wenn man sagt, dass JP Morgan 2016 mit einem Gewinnplus von einem Prozent abschließt. Doch das Geldhaus eilt von Rekordjahr zu Rekordjahr und überraschte auch im Schlussquartal mit einem dicken Plus im Bondhandel. An der Börse kommt JP Morgan nun auf ein Gewicht von 311 Milliarden Dollar.

"Synergien sind wertvoll"

Experten loben Dimons Standhaftigkeit. Denn allen Regulierungsbemühungen zum Trotz hat er sein Haus nicht verkleinert. Sein Credo: Synergien zwischen den einzelnen Sparten sind wertvoll und gingen bei einer Aufspaltung nur verloren.

Und ganz nebenbei kommt Dimon auch noch sympathisch daher. Im Juli kündigte er an, die Löhne für die niedrigsten Bankmitarbeiter um 60 Prozent aufzustocken. Dass er sich bei einem Privatvermögen von rund einer Milliarde Dollar also nicht um die Belange seiner Angestellten kümmert, kann man dem Banker wahrlich nicht anlasten.

Quelle: ntv.de, cas

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