Wirtschaft

Behörde soll Abwicklung planen Italienischen Krisenbanken droht das Aus

Ist die Banca Popolare di Vicenza noch zu retten?

Ist die Banca Popolare di Vicenza noch zu retten?

(Foto: REUTERS)

Bis Ende Juli sollen Banca Popolare di Vicenza und Veneto Banca Zeit bekommen: Bis dahin müssen sie eine Milliarde Euro aufbringen, um neue Zuschüsse vom Staat zu erhalten. Sollten sie damit scheitern, will die EU laut Insidern die Institute abwickeln.

Den italienischen Krisenbanken Banca Popolare di Vicenza und Veneto Banca droht nach Angaben aus EU-Kreisen eine Abwicklung. Dies könnte der Fall sein, sollten sich die beiden Geldhäuser nicht bis Ende Juli staatliche Hilfe zur Überbrückung ihrer Kapitallücken sichern, sagte ein mit der Angelegenheit vertrauter Insider.

Dann würden die EU-Regulierungsbehörden ihre eigene Lösung vorbereiten. Sie bestehe darin, dass die Aktionäre, Anleiheninhaber und Inhaber größerer Konten zur Kasse gebeten würden, um die Verluste der Banken zu schultern. Das würde das gleichzeitige Aus für die Banken bedeuten.

Italiens Rettungsfonds Atlante erklärte bereits, er werde kein weiteres Geld in die beiden Institute pumpen. Der Fonds erteilte einer entsprechenden Anfrage der Banken eine Absage. Die Bedingungen für weitere Investitionen seien derzeit nicht erfüllt, hieß es zur Begründung.

Banken fehlt privater Milliarden-Zuschuss

Die Banken hatten staatliche Hilfe angefordert, um eine Finanzierungslücke von 6,4 Milliarden Euro zu überbrücken. Die EU-Kommission erklärte, zunächst müssten die Geldhäuser zusätzlich eine Milliarden Euro bei privaten Investoren einsammeln, bevor die Steuerzahler für die Rettung der Banken angezapft werden könnten.

Die beiden Banken waren vergangene Woche mit dem Versuch gescheitert, die Hürden für staatliche Hilfen zu senken. Die Europäische Kommission hatte einem Antrag auf eine Reduzierung des eine Milliarde Euro schweren Kapitalzuschusses von privater Seite nicht zugestimmt.

Atlante hat seit seiner Gründung im vergangenen Jahr bereits 3,4 Milliarden Euro in die beiden Geldhäuser gesteckt. Damit stehen dem Fonds nach eigenen Angaben nur noch weitere 50 Millionen Euro an Mitteln zur Verfügung. Atlante war ins Leben gerufen worden, um den Krisenbanken des Landes unter die Arme zu greifen. Sie sitzen auf einem riesigen Berg fauler Kredite im Umfang von rund 350 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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