Wirtschaft

Airbus darf mit Großauftrag rechnen Iran will Hunderte Flugzeuge kaufen

Ein A380, das größte Passagierflugzeug von Airbus, vor wenigen Wochen auf einer Flugshow nahe Paris.

Ein A380, das größte Passagierflugzeug von Airbus, vor wenigen Wochen auf einer Flugshow nahe Paris.

(Foto: REUTERS)

Jahrelang litt der Iran unter Sanktionen. Nach deren Ende hofft nicht nur die deutsche Wirtschaft auf Aufträge aus dem Land. Freuen können sich schon mal Airbus und Boeing. Denn Teheran kündigt große Pläne an.

Nach der Einigung im Atomstreit will der Iran Hunderte neue Linienflugzeuge kaufen. Das Land brauche "jedes Jahr 80 bis 90 Maschinen für unsere Flotte", sagte der Vizechef der zivilen Luftfahrtbehörde, Mohammed Chodakarami, laut Presseberichten. Das Ziel seien "300 neue und funktionstüchtige Flugzeuge". Derzeit verfügt der Iran über rund 140 Linienflugzeuge, die im Durchschnitt etwa 20 Jahre alt sind.

Bei dem Geschäft sollten der europäische Flugzeugbauer Airbus und das US-Unternehmen Boeing "zu gleichen Teilen" zum Zug kommen, sagte Chodakarami weiter. Die Gesamtkosten bezifferte er auf 20 Milliarden Dollar (gut 18,2 Milliarden Euro). Nach der Einigung im Atomstreit stehe dem Vorhaben nichts mehr im Weg, zeigte er sich überzeugt.

Wirtschaft hofft auf Aufträge

Teheran hatte sich am 14. Juli mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland auf ein Abkommen zur Beilegung des jahrelangen Atomkonflikts geeinigt. Es soll dem Iran die friedliche Nutzung der Kernenergie erlauben, den Bau einer Bombe aber verhindern. Im Gegenzug wird Teheran schrittweise von den internationalen Sanktionen befreit.

Als erster westlicher Spitzenpolitiker war Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel Mitte Juli in den Iran gereist. Ziel der Reise war es auch, wirtschaftliche Kooperationschancen auszuloten. Gabriel wurde deshalb von einer Wirtschaftsdelegation begleitet. Deutsche Unternehmen erhoffen sich Milliardengeschäfte von der bevorstehenden Aufhebung der Sanktionen.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hatte Gabriels Reise als "Signal der Ermutigung" an die deutschen Unternehmen gewertet. Der Wirtschaftsverband geht davon aus, dass die deutschen Exporte in den Iran binnen vier Jahren von 2,39 Milliarden in 2014 auf zehn Milliarden Euro mehr als vervierfacht werden können. Deutschland war früher wichtigster Warenlieferant für den Golfstaat, wurde 2007 aber von China abgelöst.

Quelle: ntv.de, mli/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen