Wirtschaft

Daniel Loeb will Rendite sehen Investor setzt Nestlé unter Druck

Der Investor Daniel Loeb will nicht nur bei Nestlé mitreden, sondern den Konzern massiv umgestalten.

Der Investor Daniel Loeb will nicht nur bei Nestlé mitreden, sondern den Konzern massiv umgestalten.

(Foto: REUTERS)

Für Nestlé werden die Zeiten ab sofort rauer: Der Hedgefonds Third Point ist mit drei Milliarden Euro in den Lebensmittelkonzern eingestiegen und verlangt nun einen massiven Konzernumbau.

Der für seinen rauen Umgangston bekannte milliardenschwere Hedge-Fonds-Manager Daniel Loeb gab in der Nacht auf Montag seinen Einstieg bei dem weltgrößten Lebensmittelkonzern Nestlé bekannt. Diesen will er angesichts des schwachen Wachstums in den vergangenen Jahren auch mit Hilfe eines Konzernumbaus auf Rendite trimmen.

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Loebs Hedgefonds Third Point erwarb einen Anteil von 1,3 Prozent im Wert von etwa 3,1 Milliarden Euro am größten Nahrungsmittelkonzern der Welt, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf einen Brief berichtete, mit dem sich Third Point an Investoren richtete.

Loeb verlangt unter anderem, dass Nestlé seine Gewinnmargen erhöht, Aktien zurückkauft und seine Anteile an L'Oréal abstößt. Das Schweizer Unternehmen besitzt etwa 23 Prozent des französischen Kosmetikkonzerns, was laut Bloomberg-Berechnungen einem Wert von umgerechnet etwa 24 Milliarden Euro entspricht.

Konzern soll sich Verbraucher-Vorlieben anpassen

Loeb gehört zur Gruppe sogenannter aktivistischer Investoren, die aggressiv auf Veränderungen in den von ihnen anvisierten Unternehmen dringen, um die Gewinne für die Anleger zu steigern. Der Einstieg bei dem Schweizer Lebensmittelkonzern ist Loebs bislang größte Investition.

"Man findet selten ein Unternehmen von der Qualität Nestlés, in dem es derart viele Wege für Verbesserungen gibt", hieß es in dem Third-Point-Schreiben. Der Fonds bemängelt, dass der Konzern sich nicht genügend dem Wandel von Verbraucher-Vorlieben und Kaufgewohnheiten angepasst habe. Die Umsatzzuwächse bei Nestlé waren im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt gesunken.

Der Einstieg von Loeb erhöht den Druck auf den aus Deutschland stammenden Nestlé-Chef Ulf Mark Schneider, der den Posten zu Jahresbeginn angetreten hatte. Schneider hat bereits begonnen, den Schwerpunkt des Unternehmens auf gesündere Nahrungsmittel zu verlegen. Third Point lobte Schneiders Berufung an die Unternehmensspitze und forderte ihn auf, ehrgeizige Ziele zu verfolgen.

Quelle: ntv.de, kpi/rts/AFP

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