Wirtschaft

Gewinn um ein Drittel gestiegen Internetportale lassen Axel Springer jubeln

Der Berliner Medienkonzern verlagert sein Geschäft zunehmend ins Internet.

Der Berliner Medienkonzern verlagert sein Geschäft zunehmend ins Internet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Medienkonzern Axel Springer wandelt sich immer mehr zum Internetkonzern. Dank florierender Geschäfte mit Immobilien- und Jobportalen kann das MDax-Unternehmen Umsatz und vor allem Gewinn kräftig steigern. Die Aktie reagiert jedoch empfindlich.

Steigende Umsätze mit Kleinanzeigen im Internet treiben das Geschäft des Medienkonzerns Axel Springer an. Die Erlöse kletterten 2014 auf Jahressicht um 8,4 Prozent auf 3,04 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Ihr ausgegebenes Ziel hat die Axel Springer SE damit komfortabel erfüllt: Analysten hatten mit gut 3 Milliarden Euro gerechnet. Unterm Strich stand - auch dank des Verkaufs von Zeitungs- und Zeitschriftentiteln - ein um knapp ein Drittel höherer Gewinn von 235 Millionen Euro.

Mit einem Umsatzanstieg um mehr als ein Viertel ist das Geschäft mit Anzeigenportalen im Internet, wie etwa Immobilien-, Auto- und Jobportale, der wichtigste Wachstumstreiber. Im Kerngeschäft der Bezahlangebote, zu denen unter anderem die Zeitungen "Bild" und "Welt" gehören, konnte Springer den Negativtrend beim Umsatz aus dem vergangenen Jahr zwar stoppen. Der Beitrag des Bereichs zum operativen Ergebnis sank aber weiter, wenn auch nicht mehr so stark. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte im vergangenen Jahr um 11,6 Prozent auf 507 Millionen Euro. Geplant war ein Plus im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.

Digitalgeschäft steuert die Hälfte zum Umsatz bei

Trotz Gewinnzuwächsen zeigten sich die Anleger des MDax-Konzerns enttäuscht über den Geschäftsbericht. Die Aktien rutschten um mehr als sieben Prozent auf 53,26 Euro ab. "Das bereinigte operative Ergebnis lag unter den Erwartungen. Das deutet auf Margendruck hin", sagte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. Auf einen Aufschlag bei der Dividende müssen Aktionäre für 2014 verzichten. Die Ausschüttung je Aktie soll bei 1,80 Euro bleiben.

Für 2015 erwartet der Vorstand ein Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Das operative Ergebnis soll im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. Das größte Projekt für dieses Jahr ist die Umwandlung der Axel Springer SE in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Dies soll die Kontrolle der Familie Springer sichern und zugleich den Zugriff auf externes Kapital für größere Investitionen ermöglichen. Zudem will der Konzern seine hochprofitable Sparte mit den Rubriken wieder zu 100 Prozent kontrollieren.  

Die Berliner verlagern ihr Geschäft zunehmend ins Internet und bauen mit Hilfe von Zukäufen vor allem Bereiche abseits des klassischen Journalismus' aus. Hier fallen vergleichsweise weniger Personal- und Vertriebskosten an. Deshalb setzt Springer stark auf das hochprofitable Rubrikengeschäft. Das gesamte Digitalgeschäft steuerte im vergangenen Jahr gut die Hälfte zum Umsatz bei und jeweils rund drei Viertel zu den Werbeerlösen und zum Gewinn. Der Anteil des Auslandsgeschäfts am Gesamtumsatz stieg auf 43 Prozent.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ/AFP/dpa

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