Wirtschaft

Rettet Windows 10 den PC-Markt? Intel präsentiert sich besser als erwartet

Intel: Umsatzrückgang, aber er fällt niedriger aus als von Analysten befürchtet.

Intel: Umsatzrückgang, aber er fällt niedriger aus als von Analysten befürchtet.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Intel leidet nach wie vor unter sinkenden PC-Verkäufen. Allerdings könnte der Markt vor einer Trendwende stehen. Die frischen Quartalszahlen geben dieser Hoffnung neue Nahrung. Probleme bereitet eine andere Sparte.

Der Chiphersteller Intel hat im dritten Quartal zwar erneut Federn gelassen. Wegen der in diesem Jahr fast zweistellig fallenden PC-Verkäufe verdiente Intel etwas weniger. Insgesamt kam der Konzern aber besser durch das Quartal als erwartet.

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Der Umsatz fiel auf 14,5 Milliarden Dollar, nachdem der Chiphersteller im Vorjahreszeitraum 14,55 Milliarden US-Dollar erlöst hatte. Analysten hatten Intel mit 14,25 Milliarden Dollar deutlich weniger zugetraut. Unter dem Strich erzielte der US-Konzern einen Gewinn von 3,1 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,64 Dollar. Analysten hatten mit einem Gewinnrückgang auf 59 US-Cent gerechnet nach 66 Cent im Vorjahresquartal.

Zieht Windows 10 doch?

Intel leidet nach wie vor darunter, dass PC immer mehr von mobilen Geräten wie Notebooks, Tablets und Smartphones verdrängt werden. Stark ist Intel aber nur bei PC-Chips, während das Geschäft bei den mobilen Geräten von anderen Chipherstellern dominiert wird. Die Marktforscher von IDC rechnen für dieses Jahr mit einem Rückgang von 9 Prozent bei den PC-Auslieferungen.

Vergangene Woche wies schon Intel-Rivale Micron Technology einen Umsatzrückgang von 15 Prozent aus, den er mit einer kurzfristigen Schwäche im PC-Markt begründete. IDC geht bis 2017 nicht von einer Stabilisierung aus.

Andere Daten deuten indes auf eine stärkere kurzfristige PC-Nachfrage hin. Ein Gartner-Marktreport will Wachstum für das dritte Quartal nach zwei Quartalen in Folge mit Rückgängen erkannt haben. Dafür sprechen auch die nun doch besser als erwarteten Intel-Zahlen. Intel könnte von der Markteinführung von Microsofts Windows 10 profitiert haben. Microsoft zufolge ist das neue Betriebssystem bereits auf mehr als 110 Millionen Geräten installiert.

Im vierten Quartal rechnet Intel mit Wachstum. Zum Vorquartal sollen die Einnahmen auf 14,8 Milliarden Dollar steigen, plus oder minus eine halbe Milliarde Dollar.

Server-Sparte wächst langsamer

Intel  macht neben sinkenden PC-Verkäufen eine Sparte zu schaffen, die eigentlich als Hoffnungsträger gilt. Das Unternehmen kürzte nach Vorstellung der Quartalsbilanz die Prognose für das Geschäft mit Chips für Rechenzentren. Dieser Bereich werde 2015 nur im niedrigen zweistelligen Prozentbereich wachsen. Bisher ging Intel von 15 Prozent aus. Die Unternehmen gäben wegen der Konjunkturlage weniger Geld aus, erklärte der Konzern zur Begründung.

Das zweitgrößte Standbein des Konzerns ist hochprofitabel und soll eigentlich das wegbrechende Geschäft mit herkömmlichen PCs ausgleichen, das immer noch den größten Teil zum Umsatz beisteuert. Dabei setzt Intel auf den Trend zu Cloud-Anwendungen, die nicht mehr in herkömmlichen Computern ihren Dienst tun, sondern auf Servern.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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