Wirtschaft

Trotz schwächerer Zahlen Intel befriedigt Anleger

Look inside: Anleger schauen auf die Intel-Zahlen.

Look inside: Anleger schauen auf die Intel-Zahlen.

(Foto: REUTERS)

Der schwächelnde PC-Markt macht Intel seit Jahren zu schaffen. Der Konzern reagiert, baut um. Dennoch steht ein Umsatz- und ein Ergebnisrückgang im abgelaufenen Quartal in den Büchern. Die Anleger feiern dennoch.

Der US-Chiphersteller Intel hat im zweiten Quartal zwar weiter unter der flauen Nachfrage nach PC gelitten, doch bei Umsatz und Marge sorgte das Unternehmen für eine positive Überraschung. Allerdings zeigt sich der Konzern etwas weniger zuversichtlich für das Gesamtjahr und rechnet nun mit einem Umsatzrückgang um 1 Prozent. Im April hatte der US-Konzern noch einen gegenüber dem Vorjahr stabilen Umsatz in Aussicht gestellt. Die Intel-Aktie stieg sich im nachbörslichen Handel um 4,5 Prozent.

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Die Bruttomarge lag im zweiten Quartal bei 62,5 Prozent. Die Prognose des US-Chipherstellers hatte zuvor auf 62 Prozent "plus/minus ein paar Prozentpunkte" gelautet. Unter dem Strich fiel der bereinigte Gewinn um 3,2 Prozent auf 2,71 Milliarden Dollar, nach 2,8 Milliarden Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies entsprach einem Gewinn je Aktie von 0,55 Dollar. Der Umsatz reduzierte sich auf 13,2 Milliarden Dollar nach 13,83 Milliarden Dollar im Vorjahr. Die Analysten hatten lediglich mit einem Gewinn je Aktie von 0,50 Dollar und einem Umsatz von 13,04 Milliarden Dollar gerechnet.

In der größten Sparte, die auf Prozessoren für Personal Computer spezialisiert ist, gab es einen drastischen Umsatzrückgang von 14 Prozent auf rund 7,5 Milliarden Dollar. Die Umsätze mit der Ausrüstung von Servern für Rechenzentren legten dagegen um zehn Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar zu, wie Intel weiter mitteilte.

Ausblick "fast" stabil

Im vergangenen Quartal hatte sich das Schrumpfen des PC-Marktes kurz vor dem Start des neuen Microsoft-Betriebssystems Windows 10 noch einmal beschleunigt. Die Marktforschungsfirma IDC errechnete für das Vierteljahr einen Absatzrückgang von 11,8 Prozent und der Konkurrent Gartner kam auf ein Minus von 9,8 Prozent. Unternehmen und Verbraucher kaufen weniger klassische Desktop-Rechner und Notebooks und greifen stattdessen stärker zu Smartphones. Außerdem hat der starke Dollar PCs teurer gemacht, was die Verkäufe weiter bremste. Die Branche hofft, dass Windows 10, das Ende Juli auf den Markt kommt, das Geschäft zumindest stabilisieren kann.

Intel versucht seit Jahren, sich unabhängiger von der Entwicklung in der PC-Branche zu machen. Dabei versuchte der Konzern lange, sich im Geschäft mit Chips für Smartphones und Tablets zu etablieren. In ihnen kommt aber weiterhin vor allem Technologie des britischen Chip-Designers ARM zum Einsatz.

Mit Blick auf das dritte Quartal zeigt sich Intel zuversichtlich. So soll der Umsatz in den drei Monaten bis September auf 14,3 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vorquartal zulegen. Bei der Marge werden 63 Prozent "plus/minus ein paar Prozentpunkte" erwartet. Die Analysten gehen bislang von einem Umsatz von 14,08 Milliarden Dollar und einer Marge von 61,33 Prozent aus.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa

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