Wirtschaft

"Bisher kein gutes Händchen" Infineon soll Milliarden-Übernahme planen

Bei Infineon, hier die Unternehmens-Zentrale in Neubiberg bei München, laufen die Geschäfte derzeit gut.

Bei Infineon, hier die Unternehmens-Zentrale in Neubiberg bei München, laufen die Geschäfte derzeit gut.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der deutsche Chiphersteller Infineon will laut einem Medienbericht ein US-Unternehmen schlucken. Dies käme nicht überraschend, schon lange wird über einen solchen Schritt spekuliert. An der Börse kommen die Gerüchte jedoch nicht gut an.

Der deutsche Halbleiterkonzern Infineon steht einem Agenturbericht zufolge vor einem milliardenschweren Zukauf in den USA. Der Dax-Konzern wolle ein ungenanntes Chipunternehmen für rund zwei Milliarden Dollar übernehmen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider. Ein Deal könne noch am Mittwoch bekanntgegeben werden, die Verhandlungen könnten aber auch noch scheitern. Ein Infineon-Sprecher sagte, das Unternehmen kommentiere keine Marktgerüchte.

Infineon
Infineon 31,41

Die Infineon-Aktie verlor am Mittwoch zeitweise bis zu 3,2 Prozent auf 8,44 Euro. Mit weiteren Kursverlusten bei Infineon rechnen Händler am Nachmittag. "Die angeblichen Übernahmewünsche kommen nicht überall gut an", sagte ein Händler. Aktuell trete eine Frankfurter Investmentbank an ihre Kunden heran und empfehle, Infineon zu verkaufen: "Die Begründung ist einfach - Infineon hatte bisher kein gutes Händchen bei sowas."

Zukäufe von Infineon seit Jahren im Gespräch

Das potenzielle Kaufobjekt selbst sei noch unklar, berichtete Bloomberg. Als Übernahmeziele kämen unter anderem Power Integrations, Fairchild Semiconductor International und Semtech Corp in Frage. "Deren Börsenwerte reichen von 1,6 bis 2 Milliarden US-Dollar und wären aus dieser Hinsicht und auch mit Blick auf ihre operativen Ausrichtung plausibel", sagte ein Händler. Während Power Integrations und Semtech an der Nasdaq vorbörslich noch nicht gehandelt wurden, legte die Aktie von Fairchild Semiconductor um 4 Prozent zu.

Seit Jahren wird über mögliche Zukäufe von Infineon spekuliert. Der Konzern hatte stets betont, dass man sich Übernahmen durchaus vorstellen könne, wenn der Kaufpreis, das Unternehmen und seine Produkte zur Strategie von Infineon passen würden. Vorstandschef Reinhard Ploss hatte angesichts guter Geschäfte erst jüngst die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2013/14 ein wenig angehoben.

Infineon profitiert von einem starken Geschäft mit der Autoindustrie, aber auch vom Geschäft mit erneuerbarer Energieerzeugung, -übertragung und -wandlung, elektrischen Industrieantrieben und Haushaltsgeräten erweisen. Dieses Jahr soll der Umsatz auf mehr als 4 Milliarden Euro klettern.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ/dpa

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