Wirtschaft

Probleme im Öl- und Gasbereich Industriegeschäft von GE schwächelt

GE-Chef Jeff Immelt vermeldet "besonders volatile" erste Wochen im neuen Jahr.

GE-Chef Jeff Immelt vermeldet "besonders volatile" erste Wochen im neuen Jahr.

(Foto: REUTERS)

Auf dem ersten Blick sind die Quartalszahlen von General Electric gar nicht so schlecht. Allerdings verzeichnet man im Kerngeschäft einen Gewinnrückgang. Der US-Mischkonzern wird derzeit umgebaut.

Der Industriekonzern General Electric (GE) hat im vierten Quartal unter dem Strich deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Das war jedoch in erster Linie dem Ergebnis aus den nicht mehr fortgeführten Geschäftsbereichen zu verdanken. Im Kerngeschäft, dem Industriebereich, ging der Gewinn auch wegen des schwachen Öl- und Gasgeschäfts deutlich zurück.

General Electric
General Electric 150,19

"GE hat sich in einem von schwachem Wachstum geprägten Umfeld gut geschlagen", wurde CEO Jeff Immelt in der Pressemitteilung zitiert. Er fügte jedoch hinzu, die ersten Wochen des neuen Jahres seien "besonders volatil" gewesen. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde gleichwohl bestätigt.

Der operative Gewinn des gesamten Industriegeschäfts sank um 8 Prozent auf 5,5 Milliarden US-Dollar. Schwach war insbesondere das Ausrüstungsgeschäft mit der Öl- und Gasbranche, das einen Umsatzrückgang um 16 Prozent und einen Gewinneinbruch um 19 Prozent zu verkraften hatte. Grund ist die Investitionszurückhaltung der Kunden wegen des niedrigen Ölpreises. GE hatte die Investoren im Dezember auf sinkende Einnahmen und Gewinne in einer Größenordnung von 10 bis 15 Prozent in diesem Bereich eingestimmt.

Auf Ebene des Gesamtkonzerns stieg der Gewinn um 22 Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar. Das Ergebnis je Aktie bereinigt um die zum Verkauf bestimmten oder bereits verkauften Finanzgeschäfte betrug 52 Cent. Der Umsatz stieg um 1 Prozent auf 33,9 Milliarden Dollar. Analysten hatten einen bereinigten Gewinn je Aktie von 49 Cent und einen Umsatz von knapp 36 Milliarden Dollar prognostiziert.

Enthalten im Gewinn war eine Strafzahlung von 175 Millionen Dollar von der schwedischen Electrolux, nachdem der Verkauf der Haushaltsgerätesparte geplatzt war. Die Sparte geht jetzt für 5,4 Milliarden Dollar an die chinesische Haier Group.

Mitten im Umbau

Für das Gesamtjahr geht der Konzern weiterhin von einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 1,45 bis 1,55 Dollar und einem organischen Wachstum von 2 bis 4 Prozent aus. Der Auftragsbestand von 315 Milliarden Dollar zum Jahresende sieht vielversprechend aus, er lag 18 Prozent höher als vor einem Jahr. Noch im Dezember hatte Immelt eine Zahl von 300 Milliarden Dollar genannt.

GE befindet sich derzeit inmitten eines großen Umbaus. Das schwankungsanfällige Finanzgeschäft wird weitgehend abgestoßen, stattdessen besinnt sich der Konzern auf seine Wurzeln, das Industriegeschäft. Das wurde weiter gestärkt durch die im vergangenen Jahr abgeschlossene 17 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Teilen des Alstom-Konzerns. Bei GE Capital wurden bislang Vermögenswerte in einer Größenordnung von 157 Milliarden Dollar abgestoßen oder entsprechende Deals vereinbart. Insgesamt sollen Assets im Volumen von 200 Milliarden Dollar verkauft werden.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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