Wirtschaft

Chinas Regierung bald gefordert Industrie erleidet Schwächeanfall

Blick auf Hongkong.

Blick auf Hongkong.

(Foto: REUTERS)

Chinas exportgetriebenes Wachstum schwächt sich weiter ab. Unklar ist, ob die Regierung in Peking bald eingreift. Sie peilt eigentlich Strukturreformen an. Künftig soll im Reich der Mitte der Konsum ein stärkerer Wachstumstreiber sein.

Die chinesische Industrie schwächelt im Juni weiter. Der von der Großbank HSBC erstellte Einkaufsmanagerindex (PMI) fiel auf 48,3 von 49,2 Punkten im Mai. Das Stimmungsbarometer notiert nun auf dem tiefsten Stand seit neun Monaten.

Damit deutet sich für die chinesische Wirtschaft auch im zweiten Quartal eine schwerfällige Entwicklung an. Schon im ersten Quartal hatte sich das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt abgeschwächt.

Werte unter 50 Punkte zeigen ein Schrumpfen im verarbeitenden Gewerbe an, Zahlen darüber deuten auf ein Wachstum. Im Juni waren alle Subindizes schwächer, einschließlich jene für den Export. "Das verarbeitende Gewerbe wird von einer sinkenden Auslandsnachfrage, einer nachlassenden Binnennachfrage und von einem steigenden Lagerabbau niedergehalten", erklärte HSBC-Ökonom Qu Hongbin. Bei einem Lagerabbau wird die Nachfrage aus bereits existierenden Vorräten bedient und weniger aus einer neuen Produktion.

Sorgenkind Exportwirtschaft

Ein besonderes Alarmzeichen sehen Ökonomen in dem starken Rückgang der Exportaufträge. "Der Indexrückgang für neue Exportaufträge im Juni auf 44,0 von 48,9 im Mai ist besonders ausgeprägt", merkte Louis Kuijs, China-Ökonom bei RBS, an. "Sollten sich die Daten weiter abschwächen, dann wird die Entschlossenheit der Regierung auf die Probe gestellt."

Die Regierung in Peking hat sich zu Strukturreformen bekannt, mit denen die Abhängigkeit der Wirtschaft von Exporten und Investitionen verringert werden soll. Künftig soll der Konsum ein stärkerer Wachstumstreiber sein. Doch sollte das exportgetriebene Wachstum zu stark einbrechen, könnte die Regierung versucht sein, diese Reformen aufzuschieben und abzuschwächen.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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