Wirtschaft

Auf- und Absteiger satt Indexänderungen sorgen für Kritik

In den deutschen Börsenindizes wird sich Ende März einiges ändern.

In den deutschen Börsenindizes wird sich Ende März einiges ändern.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Ende März werden die deutschen Börsen-Indizes kräftig umgebaut. Während es beim Dax "wie erwartet" abläuft, kommen die Verschiebungen im Neben- und Kleinstwerte-Bereich am Markt nicht gut an. Stichwort: Drehtüreffekt. Die Anleger reagieren.

Die Deutsche Börse wirbelt mit ihren für Ende März angesetzten Indexänderungen eines durcheinander - und viel Staub auf. Während es im Leitindex Dax wie erwartet K+S als Absteiger trifft und auch der Aufstieg von ProSiebenSat.1 erwartet worden war, sorgen vor allem die Wechsel im Nebenwerte- und im Kleinwerteindex für Kritik.

K+S, die den Dax nach siebenjähriger Zugehörigkeit in Richtung MDax verlassen müssen, konnten dennoch rund 1 Prozent zulegen. ProSiebenSat.1 dagegen verloren zunächst und notierten im Anschluss nahezu unverändert.

Härtefall MLP

Das sei ein normaler Indexeffekt, hieß es aus dem Handel: Die Aufnahme in den Dax stelle in der Regel den Höhepunkt der Kursentwicklung dar, da Indexfonds schon zuvor die entsprechenden Kandidaten kauften. Ab dann gehe es normalerweise abwärts mit der Aktie. Wichtig sind solche Änderungen vor allem für Fonds, die den Index exakt nachbilden (ETF), da sie diese dann entsprechend umschichten und umgewichten müssen,

Wie hart der Abstieg ausfallen kann, zeige das Beispiel MLP: Nach ihrer Dax-Aufnahme 2001 ging es in den Indizes schrittweise abwärts. Mit der aktuellen Änderung der Dax-Familie fallen sie nun auch aus dem Kleinstwerte-Index SDax heraus. Die Aktien ließ das kalt, sie notierten nahezu unverändert.

Alstria-Aufstieg in der Kritik

Aus dem MDax fliegen ElringKlinger und Klöckner und Co. Ihre Plätze im Nebenwerteindex nehmen Steinhoff und Alstria Office ein. 2,6 Prozent ging es für ElringKlinger aufwärts, 1,6 Prozent schafften KlöCo. Die "Neulinge" reagierten unterschiedlich: Während Steinhoff rund ein halbes Prozent abgaben, zogen Alstria 0,7 Prozent an.

Kritisiert wurde vor allem die Aufnahme von Alstria in den MDax. Der ehemalige Index von Industriewerten werde damit immer immobilienlastiger. "Und das in einer Phase, in der die Marktkapitalisierungen durch die Immobilienblase der EZB künstlich aufgepumpt sind", so ein Analyst. Positiv für Salzgitter wertete er dagegen, dass die Aktie im MDax verbleibe. Hier habe es eine gewisse Unsicherheit gegeben, so der Marktteilnehmer. Salzgitter gewannen 1,5 Prozent.

"Drehtüreffekt"

Noch deutlicher fiel die Kritik aus dem Handel bei den Small Caps aus: Angesichts der volatilen Börsenphase und den dadurch ausgelösten schnellen Änderungen der Marktkapitalisierung, gebe es hier mittlerweile einen "Drehtüreffekt".

"Gerade der SDax wird von institutionellen Anlegern immer weniger ernst genommen", sagte ein Händler. Aufgrund des Rein und Raus von Indexmitgliedern tauge der Index immer weniger als Benchmark für Nebenwerte. "Zehn Änderungen allein jetzt im März sind zuviel", so der Händler: "Vor allem, dass eine Sixt Leasing gleich wieder nach ein paar Monaten rausfliegt zeigt, wie inkonsistent der Index geworden ist."

Neben MLP und Sixt Leasing müssen unter anderem auch Hornbach Baumarkt und Schaltbau ihre Plätze im SDax räumen. Sixt zogen daraufhin mehr als 4 Prozent an. Auch Hornbach verbesserten sich deutlich: 1,7 Prozent.

Im TecDax ersetzen SLM Solutions und Süss Microtec die Aktien von QSC und LPKF Laser. Die Änderungen treten zum 21. März in Kraft.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa

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