Wirtschaft

Deutsche Wohnen überrascht Immobilienwerte sind bei Anlegern gefragt

Deutsche Wohnen profitiert gleich von zwei Kurstreibern.

Deutsche Wohnen profitiert gleich von zwei Kurstreibern.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Das ist für viele Anleger ein Kaufargument", sagt n-tv-Börsenexpertin Dofel. Gemeint ist die Ankündigung einer Dividendenerhöhung bei Deutsche Wohnen. Aber auch andere Immobilientitel legen zu.

Die Kurse deutscher Immobiliengesellschaften haben von erholten Kursen am Rentenmarkt profitiert. Dort setzten Bundesanleihen nach einer verlustreichen Vorwoche ihre Stabilisierung fort, die Renditen gaben wieder etwas nach. Zuletzt hatten die stark steigenden Renditen die Kurse der Immobilienkonzerne belastet. Vonovia, Alstria Office, LEG Immobilien und TAG Immobilien stiegen zwischen 2 bis 4 Prozent. Am deutlichsten legten aber Deutsche Wohnen zu.

Die Papiere des MDax-Konzerns sprangen in der Spitze nahezu 5 Prozent an. Sie waren damit größter Gewinner im Nebenwerteindex. Neben dem positiven Sentimentumfeld wartete das Unternehmen mit Zahlen auf und einer Ankündigung, die Dividende zu erhöhen. "Das ist für viele Anleger ein Kaufargument", sagte n-tv-Börsenexpertin Katja Dofel.

Operativer Gewinnsprung

Deutsche Wohnen steigerte dank des Booms am Wohnungsmarkt den Gewinn in den ersten neun Monaten stärker als erwartet. Besonders profitieren konnte das Unternehmen von den guten Geschäften in Berlin, wo der MDax-Konzern bei Transaktionen Preise erzielt, die deutlich über der Bewertung vergleichbarer Immobilien des Bestands lägen. Vor diesem Hintergrund rechnet die Gesellschaft nun in diesem Jahr mit einem höheren Nettoinventarwert (NAV).

Die Funds from Operations (FFO I) - die gängige Kennziffer in der Immobilienbranche für den operativen Gewinn - kletterten in den neun Monaten um 32 Prozent auf 301 Millionen Euro. Analysten hatten hier 295 Millionen Euro gesehen. Der FFO II, der das Verkaufsergebnis berücksichtigt, verbesserte sich um ein Fünftel auf 347,8 Millionen Euro. Die Konsensschätzung lautete auf rund 342 Millionen Euro.

Auch das Ergebnis aus der Wohnungsbewirtschaftung lag über den Erwartungen, es wuchs in den neun Monaten um 13 Prozent auf 445 Millionen Euro. Die Vertragsmieten stiegen auf 526 Millionen von 473 Millionen Euro. Nach Steuern und Dritten verdiente der Konzern 618 Millionen nach 500 Millionen Euro. Hier hatten Analysten 713 Millionen Euro prognostiziert.

160.000 Einheiten im Bestand

Dank der hohen Preise dürfte der Nettoinventarwert (NAV) 2016 höher ausfallen als bisher erwartet, schreibt Deutsche Wohnen. Der nach Kriterien der European Public Real Estate Association (EPRA) ermittelte NAV gibt den Wert der Immobilien nach Abzug der Schulden an. Der Konzern rechnet 2016 mit einer Neubewertung seines Portfolios von 2,2 Milliarden Euro. Davon seien 0,7 Milliarden bereits zum Halbjahr vollzogen worden. Den NAV sieht der Konzern daher bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen und ohne Sondereffekte nun bei rund 30 Euro je Aktie nach zu 26 Euro. Nach neun Monaten lag er bei 25,10 Euro je Anteil.

Ende September besaß Deutsche Wohnen rund 160.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten mit einem Fair Value von rund 13,5 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Vertragsmiete im Gesamtbestand belief sich auf 6,05 je Quadratmeter bei einem Leerstand von 1,8 Prozent.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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