Wirtschaft

Neuer Anlauf Iliad steckt bei T-Mobile US noch nicht auf

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(Foto: REUTERS)

Seit Monaten sondiert die Telekom den Markt auf der Suche nach einem Käufer für ihre US-Mobiltochter. Bislang sind dem ehemaligen Staatskonzern die Offerten allerdings zu gering. Doch aus Frankreich kommt nun wohl ein neues Angebot.

Der französische Mobilfunkkonzern Iliad erwägt einen neuen Anlauf zum Kauf der Telekom-Tochter T-Mobile US. Finanzinvestoren und Unternehmen seien an Iliad herangetreten, um die Möglichkeit einer gemeinsamen Offerte auszuloten, sagte Finanzchef Thomas Reynaud. Es sei denkbar, mehr Anteile an T-Mobile US zu erwerben als bislang geplant und somit das 15 Milliarden Dollar schwere Angebot von Anfang August nachzubessern. Eine Erhöhung des Anfang August vorgeschlagenen Kaufpreises von 33 Dollar je Aktie, den die Telekom als zu niedrig ablehnt hatte, sei aber nicht geplant. Einem Insider zufolge pochte die Telekom zuletzt auf "deutlich mehr" als 35 Dollar je Anteilsschein.

Das vorgelegte Angebot sei angemessen, doch könnte es sich entwickeln, nicht speziell bei der Bewertung, aber bei dem Prozentanteil, den Iliad zu kaufen anbiete, sagte Reynaud. Das letzte Worte in der Sache sei aber noch nicht gesprochen.

Iliad-Anleger reagierten angesichts der Aussicht auf eine teurere Übernahme wenig begeistert: Die Aktien fielen um knapp neun Prozent. Die Papiere der Deutschen Telekom indes lagen in einem schwächeren Marktumfeld 0,6 Prozent im Plus.

Zeitgleich mit dem kürzlichen Iliad-Angebot hatte der US-Rivale Sprint nach langen Verhandlungen eine Angebot von 40 Dollar je T-Mobile-US-Aktie wegen des Widerstands der US-Kartellbehörden zurückgezogen.

Die Führung der Telekom hat wiederholt betont, T-Mobile nicht um jeden Preis verkaufen zu müssen. Angesichts des rasanten Wachstums des lange Zeit angeschlagenen US-Ablegers bestünden noch andere Optionen, darunter ein Alleingang, sagte Telekom-Chef Tim Höttges vor knapp einem Monat. Das US-Geschäft ist derzeit Wachstumslokomotive im Konzern und stellt ein Drittel des Umsatzes und ein Fünftel des Betriebsgewinns. Bald sind aber hohe Investitionen für neue Frequenzen fällig.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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