Wirtschaft

Umsatz schwächer als erwartet IBM verunsichert Analysten

Das ist die Frau, die IBM durch den Wandel führt: Virginia Rometty (Archivbild).

Das ist die Frau, die IBM durch den Wandel führt: Virginia Rometty (Archivbild).

(Foto: dpa)

Mit IBM geht es weiter abwärts: Der weltgrößte IT-Dienstleister muss seinen Aktionären mit dem aktuellen Zwischenbericht erneut beunruhigend schwache Zahlen vorlegen. Es ist das 14. Umsatzminus in Folge.

Der Wandel vom klassischen PC-Geschäft zum Cloud-Dienstleister gestaltet sich für den US-Konzern schwierig: Schlechte Hardware-Geschäfte haben zusammen mit dem starken Dollar und den Einmaleffekten aus dem Verkauf von Tochterunternehmen die Quartalsbilanz verhagelt.

Schwächer als erwartet: In New York ging die IBM-Aktie nachbörslich auf Talfahrt (Archivbild).

Schwächer als erwartet: In New York ging die IBM-Aktie nachbörslich auf Talfahrt (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Der traditionsreiche PC-Gigant meldete am Vorabend ein weiteres Umsatzminus und kappte seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr. Börsianer reagierten zunächst verschreckt: Die Aktie fiel in New York im nachbörslichen Handel zeitweise um mehr als 5 Prozent.

Im dritten Quartal sanken die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreswert um 14 Prozent auf 19,3 Milliarden Dollar (rund 17,0 Milliarden Euro). Für die leidgeprüften IBM-Aktionäre war es der 14. Quartalsbericht mit einem Minus in Folge. Das Unternehmen litt unter dem starken Dollar, der Auslandseinnahmen nach Umrechnung in US-Währung reduziert. Ohne diesen Wechselkurseffekt wäre das Umsatzminus deutlich geringer ausgefallen.

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Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft ging um 14 Prozent auf 3 Milliarden Dollar zurück. Unter dem Strich steigerte IBM den Überschuss zwar von 18 Millionen auf 2,95 Milliarden Dollar. Durch die Trennung von der verlustreichen Chipsparte ergab sich im Vorjahr aber hoher Sonderaufwand, so dass die Zahlen nicht vergleichbar sind.

"Erneut Fortschritte"

IBM senkte die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr und stellt nun pro Anteilsschein zwischen 14,75 und 15,75 Dollar in Aussicht. Zuvor waren es zwischen 15,75 und 16,50 Dollar gewesen. "Im dritten Quartal haben wir erneut Fortschritte beim Wandel gemacht", kommentierte Vorstandschefin Virginia "Ginni" Rometty die Ergebnisse. Der Begriff "Wandel" ist bei IBM teil der Unternehmensgeschichte: In den mittlerweile mehr als 100 Jahren seit der Gründung hat sich der Konzern schon mehrfach neu aufgestellt und neue Geschäftsfelder erobert.

Schwer tut sich IBM mit der Entwicklung vom klassischen Computer-Geschäft zum modernen Anbieter von Cloud-Services. In der Hardware-Sparte schrumpfte der Umsatz zuletzt um 39 Prozent auf 1,49 Milliarden Dollar.

Dafür kommt IBM im zukunftsträchtigen Cloud-Geschäft voran, bei dem Daten, Dienste und Infrastruktur ins Internet ausgelagert werden. Hier gab es im dritten Quartal ein Umsatzplus von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch das reichte bei weitem nicht, um die Einbußen in diversen anderen Geschäftsfeldern zu kompensieren.

Abschied von der Registrierkasse

IBM versucht ähnlich wie seine Rivalen Oracle und Microsoft, sich im Cloud-Geschäft stärker aufzustellen. Der Konzern folgt damit dem Trend weg von klassischer Software hin zu Anwendungen, die auf Servern fernab vom Kunden laufen. Dafür trennt sich das Unternehmen von weniger profitablen Sparten wie Registrierkassen oder Billigservern.

Ein großer Teil der Umsatzschwäche lasse sich durch die Dollar-Stärke erklären, die das globale Geschäft von IBM belaste, kommentierte Experte Mark Vickery vom Analysehaus Zacks Investment Research. Allerdings gingen die Erlöse zuletzt auch in Nordamerika zurück.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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